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Warum es sich gerade heute lohnt, einen Aufsatz von Jürgen Habermas aus dem Jahr 1984 noch einmal zu lesen - eine erste Skizze zum 25. Todestag Niklas Luhmanns:

Der normative Gehalt der Moderne – Exkurs zu Luhmanns systemtheoretischer Aneignung der subjektphilosophischen Erbmasse, in: Jürgen Habermas, Der philosophische Diskurs der Moderne, Zwölf Vorlesungen, Frankfurt 1985, Seite 426-445

Der Leitfaden in allen Überlegungen, auf die sich Jürgen Habermas konzentriert, ist nach eigenem Bekunden die Begründung und Herleitung einer kommunikativen Vernunft. In zwölf Vorlesungen setzt er sich mit ideengeschichtlichen Hintergründen der von ihm als unvollendetes Projekt begriffenen Moderne auseinander. Ich gehe hier lediglich auf die zwölfte Vorlesung ein, die – wie Habermas bekennt – eigens für den Suhrkamp-Band ausgearbeitet worden ist. Diese Beschränkung wird ihrerseits noch einmal einer Beschränkung unterzogen, indem der Versuch, das Kernstück der gesamten Philosophie Habermasens – die Begründung und Aufrechterhaltung einer kommunikativen Vernunft – gegen Niklas Luhmann zu positionieren in einer katastrophalen Dekonstruktion der eigenen Prämissen endet. Sehr viel ambitionierter und umfassender lässt sich dies im Übrigen bei Norbert Bolz nachlesen.

Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte

Im Folgenden eine kleine Auskopplung aus meinem aktuellen Großvorhaben Das lyrische Ich als Instanz der Selbst- und Weltbeobachtung. Dieses Vorhaben wird - hoffentlich - zu meinem 72sten Geburtstag auch als kleines Büchlein vorliegen - zum Blättern, Schmöckern, Schmunzeln und Innehalten - nein es wird dauern, gewiss noch ein halbes Jahr(:-))

Details

Veröffentlicht: 16. April 2023

Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte (Jorge Luis Borges)


Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte,
im nächsten Leben würde ich versuchen, mehr Fehler zu machen.
Ich würde nicht so perfekt sein wollen,
ich würde mich mehr entspannen,
ich wäre ein bisschen verrückter, als ich es gewesen bin,

Das lyrische Ich als Instanz der Selbst- und Weltbeobachtung – neue und alte Gedichte neu gerahmt (Einleitung zu meinem geplanten Gedichtband: Kurz vor Schluss III) - ach Quatsch: Ich stelle die Mosaiksteine dazu schon einmal nach und nach online(:-)

Einleitung

Wie viel Selbstbeobachtung ist sinnvoll, (v)erträglich – zielführend? Zielführend? Welches Ziel sollte man mit Selbstbeobachtung verfolgen, möglicherweise mit einer kritischen Selbstbeobachtung? In welchen Verhältnis stehen Welt- und Selbstbeobachtung zueinander? Leben ist immer jetzt, sagen die einen: Schau nicht zurück, lebe Dein Leben nach vorn – in vollen Zügen! Es gibt keine Zukunft ohne Vergangenheit sagen die anderen – oder wie Odo Marquard bemerkte: Zukunft braucht Herkunft! Vergangenheitsbewältigung war eines der geflügelten Worte in der jungen Bundesrepublik – von den einen vehement gefordert, von den anderen als unnützer Ballast in Zeiten des Wirtschaftswunders empfunden. Wie immer, wenn ich das Wort ergreife, umgehe ich nicht die Fallstricke, die uns alle umgeben, die sich verführerisch drapieren, wenn Vergangenheit, Gegenwart  und Zukunft ineinandergreifen. Das ist selbstverständlich in besonderem Maß der Fall, wenn die Vergangenheit schon bei weitem überwiegt – 72 Jahre angehäuft hat – und Zukunft wohl mehr als überschaubar erscheint. Am Ende braucht man eine Geschichte, dass das Leben nicht vergeudet war, meint Eva von Redecker. Einen Freund aus alten Zeiten -  wie mancheine(n) versetzt diese Idee mächtig in Harnisch.

Folgen des Klimawandels - eine Veranstaltung der Grünen in Güls am 10.10.2023 oder: Mich verändert alles - Ich verändere nichts!?

Die Welt im Klimanotstand! In welchem Maß lässt man diese Beschreibung eindringen in einen über 71 Jahre gewachsenen und sedimentierten Wahrnehmungsapparat? Ich bin 71 Jahre alt und setze mich überlebensnotwendig auseinander mit einer Fülle von Eindrücken und Zumutungen, die im Alter offenkundig nicht mehr so ohne Weiteres integriert werden können im Sinne einer alltäglichen Robustheit in der Auseinandersetzung mit radikalen Veränderungen: „Von allen Stimmen, die zu mir sprechen, ist meine die schwächste. Mein Gesicht ist eine Tür, durch die man hinein kann, aber nicht hinaus. Mich verändert alles. Ich verändere nichts.“ So sieht es Meßmer, das Alter Ego des kürzlich verstorbenen Martin Walser.

Jungs - Werden sie die Sorgenkinder unserer Gesellschaft? Ein Geo-Heft aus dem Jahr 2003 flankiert von einer aktuellen Kolumne Harald Martensteins

Das Geo-Heft aus dem März 2003 stellte sich mit dem Titel vor: Jungs - werden sie die Sorgenkinder unserer Gesellschaft? Es lag bei mir zwanzig Jahre sozusagen auf Wiedervorlage im Archiv(:-)) Johanna Romberg und Isadora Tast nähern sich einem Thema, das aus dem Rückblick von 2023 aus eher an Aktualität und Brisanz gewonnen hat. 2003 bin ich Vollweise geworden und hatte in den nachfolgenden Jahren mehr denn je Gelegenheit und Veranlassung darüber nachzudenken, wer ich als Junge war, und welcher Mann aus diesem Jungen geworden ist. Im Editorial kündigt Chefredakteur Peter-Matthias Gaede den Beitrag mit folgenden Hinweisen an:

"Johanna Romberg untersucht: das komplizierte Leben als Junge. Einer in Dublin an 8000 Erstgeburten angestellten Studie zufolge haben es Jungen schon schwerer als Mädchen, überhaupt komplikationslos auf die Welt zu kommen. Deutlich häufiger als bei den Mädchen geht das nur per Kaiserschnitt, häufiger als bei weiblichen Babys müssen die Wehen künstlich eingeleitet werden, müssen Geburtszange und andere Geräte helfen. Warum das so ist, macht Forscher noch ratlos - und auch weshalb Jungen später größerer Probleme mit dem Lesen haben, weshalb sie die sensiblen Rabauken sind, weshalb sie eher kränkeln und das größere Gewaltpotential bergen. Alls das sind derart junge Fragen für die Wissenschaft, dass die >erlösende Antwort< darauf noch nicht gefunden ist. Und auch Johanna Romberg widersteht jedem Druck auf eine befreiende Simplifizierung."

   
© ALLROUNDER & FJ Witsch-Rothmund
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