<<Zurück

 
 
 
 

 

Kindheit im Spiegel von Fotografien

Der Elfte im Zwölften - wie der Zwölfte im Elften - sind eingebrannt in mein Gedächtnis. Am 12.11.2021 wäre mein Bruder Willi 66 Jahre alt geworden, am 11.12.2021 jährte sich der Geburtstag meines Vaters zum 99sten mal. Gestern - anlässlich des langen, langen Beitrags über Benjamin List- wurde mir ein unverhofftes Lob zuteil; Claudia lobte meine Art der Bilderfassung und -beschreibung mit Blick auf das Porträt von Benjamin List in der ZEIT. Eine eigene Sprache zum Bild zu entwickeln und buchstäblich zu entfalten liegt mir am Herzen, seit ich versucht habe die Fotos (in: Hildes Geschichte, Seite 200 und Seite 203 mit den jeweiligen Interpretationen - wenn man den Link öffnet, handelt es sich um das zehnte und elfte Foto) zu deuten, die meine Mutter und meine Schwester zeigen - und im Zeittakt ein Foto, das Hilde (unsere Mutter), Theo (meinen Vater) und meine Schwester (vermutlich im Sommer 1948) zeigen, dem Jahr, in dem beide geheiratet haben.

(M)Ein Adventskalender (10) heute öffnen wir das zehnte Türchen/Fensterchen

Donnerstag ist immer Festtag. In der Regel stehe ich früher auf, heute schon um 6 Uhr. Ich gehe mit Akribie an meine Übungen. Nach einer guten halben Stunde bereite ich dann das Frühstück vor und gehe - wie immer donnerstags - mit einer gewissen Neugier zum Briefkasten. Dort liegen die Rhein-Zeitung und die aktuelle ZEIT für mich bereit. Ich blättere die Rhein-Zeitung durch, lege sie bei Seite und beginne mein wöchentliches Ritual - ich schaue im Inhaltsverzeichnis, der ZEIT nach, ob sich etwas aufdrängt. Ich interessiere mich nicht für Chemie - leider! Dennoch bleibe ich auf der Seite 19 hängen. Benjamin List schaut mir entgegen. Über ihm schweben fünf schwarze, fett gesetzte Wörter, die sich zu einer sinnvollen semantischen und grammatikalischen Ordnung fügen: Das  Experiment  meines  Lebens (ZEIT 51/21, S. 19-21 - Benjamin List im Interview mit Malte Henk und Benjamin Senkter).

(M)Ein Adventskalender (9) heute öffnen wir das neunte Türchen/Fensterchen

Im Dezember 1858 hat August Heinrich Hoffmann von Fallersleben den Nußknacker veröffentlicht:

Nußknacker

Nußknacker, du machst ein grimmig Gesicht -
Ich aber, ich fürchte vor dir mich nicht:
Ich weiß, du meinst es gut mit mir,
Drum bring ich meine Nüsse dir.
Ich weiß, du bist ein Meister im Knacken:
Du kannst mit deinen dicken Backen
Gar hübsch die harten Nüsse packen
Und weißt sie vortrefflich aufzuknacken.
Nußknacker, drum bitt ich dich, bitt ich dich,
Hast bessre Zähn als ich, Zähn als ich.
O knacke nur, knacke nur immerzu!
Ich will dir zu Ehren
Die Kerne verzehren.
O knacke nur, knack, knack, knack! immerzu!
Ei, welch ein braver Kerl bist du!

Benjamin List: Das Experiment meines Lebens

Donnerstag ist immer Festtag. In der Regel stehe ich früher auf, heute schon um 6 Uhr. Ich gehe mit Akribie an meine Übungen. Nach einer guten halben Stunde bereite ich dann das Frühstück vor und gehe - wie immer donnerstags - mit einer gewissen Neugier zum Briefkasten. Dort liegen die Rhein-Zeitung und die aktuelle ZEIT für mich bereit. Ich blättere die Rhein-Zeitung durch, lege sie bei Seite und beginne mein wöchentliches Ritual - ich schaue im Inhaltsverzeichnis, der ZEIT nach, ob sich etwas aufdrängt. Ich interessiere mich nicht für Chemie - leider! Dennoch bleibe ich auf der Seite 19 hängen. Benjamin List schaut mir entgegen. Über ihm schweben fünf schwarze, fett gesetzte Wörter, die sich zu einer sinnvollen semantischen und grammatikalischen Ordnung fügen: Das  Experiment  meines  Lebens (ZEIT 51/21, S. 19-21 - Benjamin List im Interview mit Malte Henk und Benjamin Senkter).

(M)Ein Adventskalender (8) - heute öffnen wir das achte Türchen/Fensterchen

Nimmt man einmal die Blicke durch die bisher geöffneten sieben Kalendertürchen bzw. -fensterchen, dann überwiegt der Eindruck, dass alles, was im Ursprünglichen hier in Verbindung mit den Weihnachtsfest thematisiert worden ist, häufig einer angstbegleiteten und angstbesetzten Welt das Wort redet. Die Religion, die sich als Ideologie über die christlichen Urmotive wie erstarrte Lava gelegt hat, aber auch die Rituale, mit denen Kindern zuvorderst Schuldbewusstsein und Angst vor einer strafenden Instanz vermittelt wurde/wird, sprechen nicht für eine Welt ohne Angst.

   
© ALLROUNDER & FJ Witsch-Rothmund