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Andreas Reckwitz über die Pflicht
Es ist eine vorgezogene Bescherung, die ich uns da heute mit Hilfe von Andreas Reckwitz auf dem Gabentisch präsentiere. Als wir uns gemeinsam durch das dreizehnte Türchen vorgetastet haben, hatte ich schon ein größeres Maß an Klarheit gewonnen - mit Hilfe der Unterscheidungen, die uns Zygmunt Bauman im Anschluss an Sigmund Freud offeriert. Heute nun eine eindrucksvolle Bestätigung durch Andreas Reckwitz; ganz nebenbei bemerkt, weiß ich nun einmal mehr, warum ich so sehr an der soziologischen Perspektive festhalte. Sie gestattet uns - im Sinne der Kybernetik zweiter Ordnung - zumindest darüber nachzudenken, welche Unterscheidungen wir in unseren Reflexionen und Analysen bevorzugen, und welchen Erkenntnisgewinn sie uns ermöglichen - immer unter dem Vorbehalt der blinden Flecken (nachzulesen hier im dritten Absatz), die damit einhergehen. Andreas Reckwitz setzt sich in der aktuellen ZEIT (52/21, S. 6) mit dem Begriff der Plicht auseinander und rahmt diese Reflexionen (in aller Kürze - auf einer guten halben Seite) durch die Anstrengung, die letzten 50 Jahre gesellschaftlicher Entwicklung mitzubedenken:
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(M)Ein Adventskalender (19) heute öffnen wir das neunzehnte Türchen/Fensterchen
Morgen ist also der neunzehnte Dezember. Vorab kann - wer mag - sich schon einmal durch das neunzehnte Türchen wagen. Die nachfolgende Geschichte katapultiert mich weit zurück in das Jahr 1994. In unserem Institut an der Uni Koblenz beschlossen wir, eine gemeinsame Weihnachtsfeier auszurichten. Seinerzeit war einer meiner akademischen Lehrer, Prof. Dr. Anton Menke, noch Institutsleiter und trug zu unser aller Überraschung die nachstehende Weihnachtsgeschichte von Robert Gernhardt vor. Die Gechichte Die Falle hat die Jahre überdauert. Ich trage sie heute auf Wunsch von Laura noch einmal vor und habe mich nach langen Bedenken dazu entschlossen, ihr ein ganzes Adventskalendertürchen zu öffnen. Laura war bei der erwähnten Feier sieben Jahre alt, Anne eben erst fünf. Vermutlich ist ihre - oder zumindest Lauras - Begeistung für dies Geschichte erst in späteren Jahren geweckt worden.
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(M)Ein Adventskalender (17) heute öffnen wir das siebzehnte Türchen/Fensterchen
Nachtrag zur gestrigen Kindheitserinnerung:
Meine Cousine blickte mit mir gemeinsam durch das sechszehnte Fensterchen und schrieb mir dazu:
"An diese Friedhofsgänge am Heiligen Abend mit eurem Vater - meinem Onkel Theo (und insbesondere an diesen einen geschilderten im Schnee) kann ich mich noch gut erinnern!!! Sehr schön und treffend beschrieben... und ja... ich wurde durch das Beisammensein, dem gemeinsamen Weihnachtsabend mit Puter, Sülze und Bratäpfeln aufgefangen - ich habe den Heiligen Abend als Kind nie anders erlebt."
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(M)Ein Adventskalender (18) heute öffnen wir das achtzehnte Türchen/Fensterchen
Wir müssen uns auf die Socken machen - Danke, Alexander Kluge!
Immer wieder lassen die Türchen und Fensterchen meines Adventskalenders in eine Welt schauen, die gerade in der Weihnachtszeit Sehnsuchtsmotive offenbaren - nach Versöhnung, nach Frieden, nach Harmonie - nach einer Befriedung, die uns endlich erlöst von den Bedrängnissen einer Welt, deren Bewohner vielfach den Eindruck erwecken, sie hätten noch nicht begriffen, worum es eigentlich geht. Wir können es nachlesen bei Benjamin List (Türchen 10), der 2004 mit seiner Familie nur knapp dem Inferno des Tsunamis entronnen ist. Ich erinnere heute daher an ein Interview, das Alexander Kluge am 14.2.2012 - anlässlich seines 80sten Geburtstages und der Veröffentlichung des fünften Bandes seiner "Lebensläufe" - Denis Scheck im DLF gegeben hat. Es passt in die Weihnachtszeit. Und auch wenn man sich nicht zur Eile anhalten lassen will, so bleibt zu bedenken, dass nicht jedes Vorhaben und jede Sehnsucht unendlichen Aufschub duldet:
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(M)Ein Adventskalender (16) heute öffnen wir das sechszehnte Türchen/Fensterchen
Dies ist ein kleiner Vorabdruck, mit dem wir schon einen Blick wagen aus dem 24. und damit letzten Fensterchen meines Adventskalenders. Viel Kontext habe ich gestrichen, um wenigsten anzudeuten, wie unbefangen und unbeschwert unser Weihnachtserleben in der Kindheit war. Aus meinen Kindheitserinnerungen ragt ein Heiliger Abend mit großer Strahlkraft heraus, weil er mir ganz und gar besonders und einzigartig vorkommt, nicht zuletzt, weil er uns die immer heiß ersehnte weiße Weihnacht bescherte. Es muss eine Weihnacht Anfang der sechziger Jahre gewesen sein, vermutlich noch bevor mein Vater sich das erste eigene Auto - immerhin ein Mercedes 180 mit Weißbandreifen - leistete. Denn er zog mit uns - mit meinen Bruder Willi, meiner Cousine Gaby und natürlich mit mir - in der Dämmerung los - auf die andere Seite der Ahr, wo hoch über Bad Neuenahr ein Bergfriedhof Heimstatt bot für die, die schon gegangen waren. Kleinen Zwergen gleich zogen wir frische Spuren durch den Neuschnee und fühlten uns wohlbehütet, geborgen in der Aufmerksamkeit und Fürsorge der Erwachsenen.