Startseite
- Details
Carla Baum: Die Unersetzlichen
Für alle, die sich zwischen den Stühlen fühlen
Carla Baum: Die Unersetzlichen – Gemeinsame Zeit mit den Großeltern. Für unsere Autorin Carla Baum sind das die schönsten Kindheitserinnerungen. Über das Geheimnis einer besonderen Beziehung, in: ZEIT 54/24, Seite 29/30
Danke Carla Baum! Mein Dank spiegelt sich in einer Schlüsselpassage wider – fast zum Schluss. Da heißt es:
„>Wir hatten nicht mehr damit gerechnet, noch Großeltern zu werden<, sagte meine Oma manchmal. >Und dann kamst du.< Bei diesem Satz empfand ich immer Stolz, so als hätte ich ihnen mit meiner bloßen Existenz ein Geschenk gemacht.“
Liebe Carla Baum, den Konjunktiv können Sie vergessen. Zumindest aus dem Blickwinkel vieler Großeltern. Und all die wissenschaftsvalidierten Mosaiksteine, die Sie zusammengetragen haben, rahmen dieses Erleben für viele zu einer nachhaltigen Erkenntnis:
- Details
Monika Betzler/Jörg Löschke: Was ist eine Familie und was macht die Familie besonders? in progress (hier: Teil II)
Der Beitrag ist meinem Patenkind zugedacht
Viele leiden unter Familie. Die uns vertraute Unterscheidung von Familie und Wahlverwandtschaft zielt auf den Umstand, dass Familie im Gegensatz zu einer Wahlverwandtschaft nicht frei wählbar ist. Wir können gespannt sein, ob die Unterscheidungen von Betzke und Löschke uns in dieser Hinsicht neue Erkenntnisse oder doch zumindest Optionen für einen neuen Umgang mit familial ausgelösten Belastungen anbieten. Am Ende des Beitrags können mögliche Lösungen im Kontext der Arbeit von Monika Betzler und Jörg Löschke in Erwägung gezogen werden.
Monika Betzler und Jörg Löschke versuchen die Frage, was eine Familie ist und was sie besonders macht, innerhalb des Kompendiums: Philosophie der Kindheit (herausgegeben von Johannes Drerup und Gottfried Schweiger, suhrkamp taschenbuch wissenschaft, Berlin 2023) auf knapp 30 Seiten (S. 235-263) zu beantworten.
Dabei erscheinen mir ihre gewählten Unterscheidungsmöglichkeiten bemerkenswert, da sie unser Differenzierungsvermögen erweitern. Dies tut Not allein schon aus Gründen gesellschaftlicher und sozialer Diversifikation. Aktuell scheint dies schon die grundsätzliche Frage aufzuwerfen, ob eine besondere Stellung der Familie überhaupt gerechtfertigt ist.
Die Notwendigkeit zur Begriffsanalyse im Sinne Betzlers und Löschkes liegt schon allein darin begründet, dass Familie als Begriff einer sozialen Art - wie die Autoren meinen - nicht statisch und unabhängig von den Teilnehmenden an der sozialen Praxis fixierbar ist.
Ich orientiere mich im Folgenden an den in fünf Abschnitten angebotenen Begriffsunterscheidungen, die vor allem das Problem zu lösen versuchen, dass „die bisherigen begrifflichen Zugänge der besonderen Verzahnung von deskriptiven und normativen beziehungsweise evaluativen Eigenschaften nicht vollständig gerecht werden“. (S. 236)
Weiterlesen: Betzler/Löschke: Was ist eine Familie und was macht die Familie besonders?
- Details
Wer um Himmels Willen ist denn nun dieser Hape Kerkeling?
Die Antwort ist ganz einfach.
Ich bin meine Mutter und mein Vater,
meine Großeltern, mein Bruder,
meine Tante Gertrud, Tante Lisbeth,
Tante Hedwig, Onkel Kurt und Tante Veronika.
Ich bin Frau Edelmund, Frau Rädeker und Frau Strecker
und viele mehr. Jeder hat mich zu dem gemacht,
was ich bin.
Und gleichzeitig bin ich auch Tante Lore
und die Richtung, in die sie mich im Kinderwagen
auf dem Feldweg schiebt.
Ich bin die gescheckte Kuh auf der Weide,
das gelbe Korn auf dem Feld
und der rote Mohn am Wegesrand.
Ich bin der schmale Trampelpfad und dessen Ende.
Ich bin der wolkenlose Himmel.
Ich bin wach.
Hape Kerkeling: Der Junge muss an die frische Luft - Meine Kindheit und ich (Piper Verlag, München 2016, Seite 311)
Danke für's: Hallo wach!
- Details
Der ratlose Weihnachtsmann -
eine schöne Bescherung
Hoh, hoh, hoh, -
drauß vom Walde komm ich her,
und ich muss euch sagen,
es weihnachtet sehr.
Putins Armee lässt es leuchten und krachen,
beschert die Ukraine mit feurigen Sachen!
Und ganz ohne Not
Bringt Putin ihr Leid und den Tod.
Manch Friedensbewegter weiß dazu Rat:
Haltet die Beine doch ruhig und still!
Warum reizt Ihr Putin zur Tat?
Gebt ihm doch, was er will!
Er kommt dann ganz friedlich mit seinen Soldaten -
sie brauchen nicht mal Raketen!
Sie schreiten auch so zu Heldentaten;
denkt an Irpin, an Butscha und vergesst nicht zu beten!
Aber beten braucht ihr doch nicht!
Das besorgt der Pope Kyrill -
er s p u c k t dem Jesukind ins Gesicht,
steckt Putin im Arsch bis zur Brill.
Er predigt den Hass des Despoten,
im Namen des Herrn
Er schändet die Bibel mit ihren Geboten,
segnet Mörder! Das tut er doch gern!
Kyrill und Putin, Baschar al Assad -
geduldeter Mörder und Staatenlenker
sie werden nicht satt -
genießen Asyl im Lande der Henker.
- Details
Das lyrische Klärwerk (in progress) – Teil I
In progress bedeutet, dass hier etwas entsteht, das der weiteren Strukturierung harrt. Mein lyrisches Klärwerk geht gleichwohl zeitnah in Druck; eine Zäsur, die willkürlich erscheint. Sie hat in ihrer Willkürlichkeit etwas für sich, weil wir uns mitten im Advent 2024 immerhin am Sturz des Despoten Baschar al-Assad erfreuen können - und dies zunächst einmal in Absehung der Folgen, die mit diesem Sturz verbunden sind. Immer wenn ein Staatsterrorist, ein Menschenschlächter die Flucht ergreift, ist dies ein Anlass zur Freude - und Wladimir Putin möge mit seinem Mörder Assad im Rücken (noch) unruhigere Nächte haben. Hinsichtlich meines Klärwerks bedarf es weiterer Strukturierung, weil die Fülle an lyrischen Absonderungen ganz unterschiedlichen Motiven folgt. In einem ersten Block bieten politische Kontroversen und Geschehnisse Anlässe. Daneben habe ich neben Naturlyrik und Liebeslyrik der Gelegenheitslyrik ein eigenes Feld eingeräumt. Dies weist darauf hin, dass die lyrische Verdichtung bzw. die Kurzform sich (mir) immer wieder anbieten, um die eigene Befindlichkeit auf den Punkt zu bringen. Auch dies greift in gewisser Weise zu kurz, denn über Befindlichkeitsmomente hinaus geraten meine Gedichte häufig zu existentiell geerdeten Blitzlichtern, die über den Moment hinausweisen.