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Die Hand halten oder nicht
Zu einer zentralen Frage und zu einer aktuellen akuten Bedrängnis in meinem ganz persönlichen Alltag bietet einmal mehr die ZEIT (15/20, S. 29) den angemessenen und eindringlichen Reflexionsanstoß. Sie lässt den Vorsitzenden des Ethikrats, Peter Dabrock und den „bekanntesten Jesuiten des Landes“, Klaus Mertes miteinander darüber streiten, wie strikt Besuche bei Alten und Sterbenden begrenzt werden dürfen. Dabei übernimmt Dabrock die Argumentation aus der Sicht eines klassischen Utilitarismus:
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Doris Dörrie: Leben Schreiben Atmen - oder mit Günter Kunert: Schreiben ist Rettung vor dem Tod
Heute Nachmittag 17.30 Uhr – ein Päckchen in meinem Briefkasten. Reinhard hatte es angekündigt: Doris Dörrie: Leben – Schreiben – Atmen, Zürich 2019 (Diogenes)
Der erste Satz: „Dieses Buch ist eine Einladung zum Schreiben über sich selbst.“ Und dann: „Es ist abwechselnd wunderbar, schmerzhaft, narzisstisch, therapeutisch, herrlich, befreiend, tieftraurig, beflügelnd, deprimierend, langweilig, belebend.“ Alle Vorworte und Einleitungen zu meinen Büchern:
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Covid 19 - II - oder: Systemrelevanz
Dieses Mal ist es Robert Pausch, der im Verein mit Elisabeth Raether und Bernd Ulrich (PRU) in einem überschaubaren Fünfspalter auf Seite 3 der aktuellen ZEIT (Plötzlich Elite - 15/20) einen neuen Schlüsselbegriff der öffentlichen Debatte durchbuchstabiert - eigentlich muss man bescheidener konstatieren, dass sie behutsam und brachial gleichermaßen beginnen der Kakophonie in Corona-Zeiten die Agenda abzuringen, um die es fortan und insbesondere in Nach-Corona-Zeiten gehen wird/muss, indem sie den Begriff der Systemrelevanz in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücken.
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Im W.W.W. unterwegs - auch hier geht es um Familie
Oder: warum all der Lärm?
Über das Wagnis – neben dem Schreiben – andere Formen der Selbstaussetzung zu erproben: „Selbstaussetzung“ ist schon immer der angemessene Begriff für das, was ich seit zwanzig Jahren praktiziere (siehe unter vorstehendem Link Der mörderische Beobachter). Und vermutlich hängt damit auch das Ausmaß an Irritation zusammen, das mir zuweilen signalisiert wird.
Weiterlesen: Im W.W.W. unterwegs - auch hier geht es um Familie!
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Thomas Assheuer: Die Heimsuchung – Mythen und Verschwörungstheorien
Mythen des Alltags und Verschwörungstheorien sind zwei Seiten ein und derselben Medaille. Thomas Assheuer erörtert dies in der aktuellen ZEIT (14/20, S. 49f.) unter dem Titel: „Die Heimsuchung“. Mittelbar schreibt er damit natürlich auch an gegen die von Bernd Ulrich eine Woche zuvor flapsig eingebrachte These, die Klimakrise habe sich ein neues Gesicht gegeben – die langsame Krise sattele auf die schnelle auf, um sich effektiver im kollektiven Gedächtnis zu verankern.
Assheuer beginnt mit den Mythen, wonach Viren kommen, wenn es an der Zeit ist: „Das kulturelle Narrativ ist fast immer identisch. Wie ein feindlicher Agent schleicht sich das Virus in den Alltag und infiziert die gedankenlos durch den Lebensstrom treibenden Menschen mit Krankheit und Tod.“ Viren seien nicht nur unheimlich, sondern auch unheimlich konservativ. Niklas Luhmann hätte seine Freude gehabt an Assheuers Deutungsweise, die Viren erinnerten die Normalbürger an die Vergänglichkeit ihres Daseins und machten ihnen vor allem unbarmherzig klar, „dass es ein Wunder ist, wenn eine so unbegreiflich komplexe Gesellschaft, wie die moderne eine ist, überhaupt funktioniert“.