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Die einen feiern Geburtstag, die anderen müssen wegen eines rechten Vollidioten sterben!

"Die einen feiern Geburtstag, die anderen müssen wegen eines rechten Vollidioten sterben". Das schrieb mir heute morgen meine Cousine, Gaby, die gestern ihren 68sten Geburtstag hatte und der ich heute - wie seit fast sieben Jahrzehnten - einen Tag später folge. Die 68 sind voll - und die 68er müssen sich besinnen. Seit Jahren reite ich selbst Attacke um Attacke gegen die rechte Brut, die sich im außerparlamentarischen Raum, aber inzwischen auch in allen Parlamenten breit macht. Welche Idiotie reitet eine zunehmende Anzahl von Menschen in dieser Republik, rechtes Gedankengut wieder in ihre Köpfe zu lassen. Was hindert sie daran, jeden rechten Gedanken im täglichen Gang auf den Abort auszuscheiden. Erinnern sie sich nicht der nüchternen Feststellung des Führers, der - solange er noch regelmäßige Verdauung hatte -  bei jedem Schiss frohlockte: "So sitz ich jetzt als Führer hier, die braunen Massen unter mir!" Ist es denn wirklich so schwer zu begreifen, dass alle Errungenschaften, die mit unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung garantiert sind, von den braunen Demagogen zur Disposition gestellt werden?

Carl Schmitt - der Hasardeur: Was wir heute noch von ihm lernen können! Und was Eugen Kogon schon wusste

im Übrigen geschrieben vor den Ereignissen in Thüringen!

Holen wir etwas weiter aus - Teile dieses Beitrags sind in meinen Prosaphantasien zu Alexander Gauland bereits enthalten. Mir fällt allerdings auf, dass die gegenwärtige Auseinandersetzung um den parlamentarischen wie den außerparlamentarischen Rechstextremismus merkwürdig geschichtslos daher kommt. Ich habe mich bislang gewehrt gegen die konstruierten Parallelen zwischen Weimar und Bonn/Berlin. Inzwischen sehe ich die Sachlage differenzierter. Wenn ich mich im folgenden auf Carl Schmitt beziehe, dann geht es mir weniger um den fachlichen Rang eines - wie man möglicherweise zurecht feststellt - den Nazis nahestehenden Staatsrechtlers.

Björn Höcke, Alexander Gauland - Sollten wir vielleicht einmal miteinander reden?

(hier als Video)

Um es von vorne herein klarzustellen: Ich (FJWR) halte es eher mit Sascha Lobo - mit Rechten vom Zuschnitt Björn Höckes lohnt das Reden nicht! Daher werde ich mich selbst auch aus folgendem Gespräch heraushalten und mich lediglich auf's Moderieren beschränken. Es wird primär darum gehen, zu zeigen, wie Björn Höcke und Alexander Gauland auf kalkulierte Weise die Trennlinien verwischen zu einer totalitär ausgerichteten Gesinnung mit deutlichen verbalen Versatzstücken aus dem Wörterbuch des Unmenschen. Jedem halbwegs geschichtsbewussten Bürger dieser Republik muss die dreiste Form der Geschichtsklitterung hochnotpeinlich sein, weil das, was Höcke und Gauland infrage stellen, bereits seit mehr als siebzig Jahren als unbestreitbare Wahrheit in der Welt steht: So in: Heinrich Gerlachs Roman: Durchbruch bei Stalingrad, der seit 1944 verschollen war und 2012 im Moskauer Militärarchiv von dem Germanisten Carsten Gansel entdeckt und 2016 bei Galiani veröffentlicht wurde. So in Willy Peter Reeses Vermächtnis: "Mir selber seltsam fremd - Die Unmenschlichkeit des Krieges".

Aus der Geschichte lernen - Über die Rolle der Erziehung in der bundesdeutschen Erinnerungskultur

Angesichts der aktuellen Vorgänge in Thüringen, auf die in der Folge auch Bezug genommen wird, stellt sich die Frage, ob es aktuell Anlass zu einer Besorgnis gibt im Hinblick auf die Grundannahme, dass wir Deutsch aus der Gechichte gelernt haben? Denn Wolfgang Meseth stellt in der Einleitung zu seiner Dissertation noch fest:

"Gerade angesichts der Selbstverständlichkeit, mit der etwa die Diskussion um die Restitution der deutschen Nationalstaates nach 1945 oder die bis in die Gegenwart hinreichenden Debatten um die Zukunft der Erinnerung kontinuierlich als Herausforderung von Erziehung geführt wurden bzw. geführt werden, wäre zu untersuchen, welchen Anteil diese pädagogische Aspiration, von der die Erinnerungskultur seit ihren Anfängen getragen wird, für die Ausbildung einer relativ stabilen nationalen Identität gehabt hat."

Aktuelle Einlassung vom 25. Januar 2020

Das ganze Wagnis dieses Unterfangens "Demenztagebuch" wird offenkundig, indem ich hier feststelle, dass ich dieses Vorhaben vor mehr als zwei Jahren unterbrochen habe - ohne dies absichtsvoll zu tun. Die Zäsur in 2017 liegt in der seit dem Juli 2017 vereinbarten vollstationären Pflege meiner Schwiegermutter im Seniorenzentrum Laubenhof in Koblenz Güls. Ein und ein halbes Jahr hatten wir meine Schwiegermutter nach ihrem Oberschenkelhalsbruch (am 11.12.2015) - nach dem Einbau eines Treppenlifters - versucht in unsere Familie zu integrieren. Erst nach ihrem Armbruch im Mai 2017 haben wir uns entschlossen, diesen Versuch abzubrechen und uns um eine vollstationäre Unterbringung im Laubenhof zu bemühen. Der Ausgangsimpuls zu diesem Demenztagebuch hängt mit meinem Schwiegervater zusammen, der am 8.3.2010 verstorben ist. Biografie- und demenzdaynamisch liegt noch eine weite Wegstrecke vor uns.

   
© ALLROUNDER & FJ Witsch-Rothmund
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