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Ausbruch aus dem generativen Gefängnis – Alex Schulman: Verbrenn alle meine Briefe (Teil I)
44 Kapitel werden gerahmt von einem Prolog (7 Seiten) und einem Epilog (5 Seiten). Die einzelnen Kapitel beanspruchen durchschnittlich knapp sieben Seiten; das längste vierzehn, das kürzeste eine Seite.
Alex Schulman – mir bislang vollkommen unbekannt – gewinnt den Titel seines Buches aus der flehentlichen Bitte, mit der eine junge Frau einen ebenso jungen Mann bittet, ihre an ihn gerichteten Briefe zu verbrennen: „Ich bitte Dich, Olof, verbrenn all meine Briefe.“ Und sie fährt fort: „Und verrate mich nicht. Mein Leben hängt davon ab. Und Deines ebenfalls.“
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Eine Erinnerung - traumgeschuldet
Alle mir vertrauten Sinnrelikte, alle Sinnrelikte, auf die ich vertraue, gerinnen zu der dünnen Erkenntnis, dass der Mensch ist, weil er sich verdankt (Fulbert Steffensky). Man kann auch fragen: Was bleibt? In Kurz vor Schluss II bin ich zunächst umgekehrt vorgegangen und habe gefragt, wie wir in diese Welt kommen? Und dabei fällt auf, dass ein Menschenleben - und dauert es auch lang - im kosmischen Zeithorizont nicht einmal den sichtbaren Bruchteil einer Nanosenkunde ausmacht. Und dennoch machen wir uns Gedanken darüber, wie Menschen in dieses Leben hineinfinden, um irgendeines ungewissen Tages daraus wieder zu verschwinden. In Todesanzeigen findet sich häufig der Michelangelo zugeschriebene Aphorismus:
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Das Öffentliche und das Private in Zeiten des Klimawandels
Einleitung: Nehmen wir einmal Alex Demirovic, ein deutscher Sozialwissenschaftler (er ist knapp ein Vierteljahr jünger als ich und gilt als Vertreter der kritischen Theorie). In seinem Aufsatz: Hegemonie und das Paradox von privat und öffentlich fasst er seine Argumentation unter Punkt neun folgendermaßen zusammen:
"Der Begriff der Öffentlichkeit ist ein Versuch, Konsens und demokratische Prozesse der Willensbildung verständlich zu machen. Die Hegemonietheorie verhält sich zum Begriff der Öffentlichkeit in gewisser Weise metatheoretisch.
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Drei Unheilige aus dem Abendland Teil I und Teil II
Teil I
Wladimir, wir kommen – wir kommen aus dem Abendland:
Wir bringen ein Plakat: Frieden schaffen ohne Waffen!
Und wir bringen Dir das verbriefte Recht auf Widerstand
mit der Anleitung zum Tyrannenmord.
Wir bringen Dir noch mit die unheilige Sahra mit Knecht und Wagen;
auch sie kommt nur noch mit gekreuzten Beinen und sprach von Kriegsverbrechen.
Doch wir sind bereit zum Gang nach Canossa - (nur Sahra bleibt dein Wagen-Knecht).
Auf Knien kriechen die Pazifisten die Stufen zum Kreml hinauf und bitten Dich um Gnade!
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Herbstimpressionen zum 3. Oktober
Der 3. Oktober – vor mehr als fünfzig Jahren leitete das erste Oktoberwochenende für viele Jahre in der Jugend und im jungen Erwachsenenleben die hohe Zeit des Jahres ein: Kirmes. Vorfreude und Freude auf dieses Fest, das auch im Zeichen des Erntedanks stand. Durch Rainer Maria Rilke schreibt sich die Bitte – vielleicht die Sehnsucht –, der Herr möge seinen Schatten auf die Sonnenuhren legen und zuweilen auf den Fluren die Winde loslassen: „Befehl den letzten Früchten voll zu sein; gib ihnen noch zwei südlichere Tage, dränge sie zur Vollendung hin und jage die letzte Süße in den schweren Wein.“