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Nie wieder – Wider das Vergessen – Nie wieder – Wider das Vergessen – Nie wieder
erscheint im April '25 im Gölser Blättchen
Elon Musk, ein Multimilliardär hat sich auf unflätigste Weise in den deutschen Wahlkampf eingemischt. Er hat gewählte Mandatsträger beleidigt und verunglimpft. Er hat mit seinem Medieneinfluss die in Teilen als gesichert rechtsradikal einzustufende AfD gepuscht. Und dennoch haben 20,8 % der Wähler der AfD ihre Stimme gegeben. Jeder, der die AfD gewählt hat, bestätigt auch Björn Höcke, Maximilian Krah als AfD-Repräsentanten mit rechtsextremer Gesinnung (um hier nur zwei exponierte Vertreter der extremen Rechten zu nennen). Ich stelle mir heute Erich Kästner als Kommentator an die Seite. Er hat nicht nur Drei Männer im Schnee, Das doppelte Lottchen, Emil und die Detektive und Das fliegende Klassenzimmer geschrieben. 1932, ein halbes Jahr vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten, erschien in der Weltbühne sein Marschliedchen, das zuerst unter dem Titel Denn ihr seid dumm erschienen war. Im Rückblick auf die Wahlen zum 21. Deutschen Bundestag am 23. Februar habe ich dieses Marschliedchen angepasst und kann mit ihm gemeinsam nicht nachvollziehen, das so viele Wahlbürger dem von Elon Musk und den AfD-Reprästentanten propagierten Unsinn auf den Leim gehen. Aber es ist ja nicht nur Unsinn! Ob man mit Erich Kästner AfD-Wähler als dumm bezeichnen kann, möchte ich bezweifeln.
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Wir wachen auf und sind im Alptraum angekommen
Der Weihnachtsmann gibt das Staffelholz weiter an den Osterhasen
Der ratlose Weihnachtsmann -
eine schöne Bescherung
Die Strophen 16,17 und 18
...
Nun sehn viele in Trump einen Trumpf,
mit gewaltigen Musk(eln) – trocken zu legen den Sumpf!
Leg dich ins Zeug du Semidespot -
und leg ihm das Handwerk, dem Russentod!
Und sollt es dir wider Erwarten gelingen,
den Frieden im Sinne aller zu bringen,
dann gehört dir im Zeichen der Sühne
in Oslo die ganz große Bühne.
Vielleicht wirst du dann ein Mensch,
geläutert und auch noch besonnen,
der eher Kant als dem Schmittchen folgt -
geläutert und mehr noch besonnen!
...
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Heinrich Heine - mit heißer Feder gegen kalte Füße
Nun stehe ich unter dem Eindruck Francesca Melandris und habe Kalte Füße. Und sie werden immer kälter. Vor mir liegen 708 Seiten eines Suhrkamp-Bandes aus dem Jahre 1981: Theodor W. Adorno – Noten zur Literatur. Unter römisch I findet sich auf den Seiten 95-100 eine überschaubare Notiz mit dem Titel: Die Wunde Heine. Sie endet mit der gewaltigen Aussage:
„Es gibt keine Heimat mehr als eine Welt, in der keiner mehr ausgestoßen wäre, die der real befreiten Menschheit. Die Wunde Heine wird sich schließen erst in einer Gesellschaft, welche die Versöhnung vollbrachte.“ (Seite 100)
Heinrich Heine ist in Gestalt der ihm entgegengebrachten pervertierten Deutschtümelei, wie sie sich in der Loreley offenbart, gewiss die tragischste Variante eine Heimat suggerierenden Vereinnahmung. Adorno stellt dazu klar, dass Heines „von der kommunikativen Sprache erborgte Geläufigkeit und Selbstverständlichkeit das Gegenteil heimatlicher Geborgenheit“ nahelege:
„Nur der verfügt über die Sprache wie über ein Instrument, der in Wahrheit nicht in ihr ist.“ Heinrich Heines Tragik als Wanderer zwischen den Welten wird aus Adornos Sicht überdeutlich in der Tatsache, dass „die assimilatorische Sprache die einer misslungenen Identifikation ist“. Heines Vorwitz – so Adorno – sei einer Regung dessen entsprungen, „der für sein Leben gern aufgenommen sein möchte“. Darin manifestiere sich bis heute „das Trauma von Heines Namen“.
Warum hat Heinrich Heine sich dennoch und fortgesetzt der deutschen Sprache ausgesetzt und die deutsche Sprache zu einer gleichermaßen merkwürdigen wie bemerkenswerten Blüte geführt? Adorno meint:
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Francesca Melandri: Plündern - Wer marodiert in rechten deutschen Köpfen?
Heute Morgen wussten sich die Pensionistas - ein Gruppe alt gewordener Republikaner aus dem Westen Deutschlands - nicht anders zu helfen, als dem aberwitzigen Schwachsinn der neuen us-amerikanischen Politik-Elite mit Sarkasmus und Ironie zu begegnen (dafür hatte Walter heute Morgen auf soveräne Weise die Rolle des agent provocateur übernommen). Meine letzten Beiträge verdanken sich einem infantilen westdeutschen Rechtsintellektuellen, der vom Kettensägen-Massaker in Deutschland träumt und der der biederen und wenig inspirierten AfD-Elite einmal zeigen will, aus welchen Kloaken die neue Rechte in Deutschland mit vollen Kellen schöpfen kann. Dazu kommt Francesca Melandris Publikation Kalte Füße. Sie setzt sich mit ihrem Vater auseinander; Offizier im Alpini-Armeekorps als Teil der italienischen 8. Armee, die am Rußland-Feldzug der deutschen Wehrmacht teilnahmen. Francesca Melandri (Jg. 1964) hilft uns noch einmal final auf die Sprünge bei dem aussichtslosen Versuch, irgendeine Legitimation für die russische Aggression gegenüber der Ukraine zu finden. Zu der Tatsache, wie sehr die Ukraine zwischen den Mühlsteinen des Stalin- bzw. des Nazi-Terrors pulverisiert worden ist, biete ich im folgenden Auszüge aus dem Kapitel Plündern an (Seite 89-96). Diese Passagen beantworten - lieber Herbert - auch noch einmal die Frage, wie man die Tatsache verstehen muss, dass heute russische Soldaten innerhalb der Ukraine Kriegsverbrechen begehen, und was es bedeuten könnte, wenn deutsche Soldaten sich an einem UNO-Mandat beteiligen würden, das dem Schutz der verbliebenen Ukraine dienen könnte!
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Francesca Melandri zeigt uns, was wir zu tun haben!
Ich danke Marisa Brass für: Francesca Melandri, Kalte Füße (Verlag Wagenbach, Berlin 2024)
Der folgende Beitrag - Franz und Jurij - ist bereits Anfang April 2022 in diesem Blog veröffentlich worden. Wenige Tage nach der Invasion russischer Truppen in die Ukraine war mir bewusst, dass Wladimir Putin jener brutalen Politik - seiner imperialistischen Politik - die Krone aufsetzt, indem er den Befehl zum Einmarsch der russischen Armee(n) in die Ukraine gibt (siehe dazu die Links ganz am Ende). Ich zitiere Francesca Melandri in der Auseinandersetzung mit ihrem Vater aus dem letzten Kapitel ihres Buches: Kalte Füße (Verlag Wagenbach, Berlin 2024):
"Eins habe ich verstanden, Papa: Das Gegenteil von Krieg ist nicht Frieden um jeden Preis, sondern Rechtsstaatlichkeit. Es sind die Gesetze, die den Schulhoftyrannen daran hindern, den Schwächeren zu verprügeln, und die den Schwächeren vor Schikanen schützen. Aber Rechtsstaatlichkeit ist nicht ist nicht nur ein juristisches oder politisches Konstrukt, es ist vor allem ein Ziel, das wir anstreben. Sie kann nur dann in einer Gesellschaft verwurzelt werden, wenn das unmenschliche Recht des Stärkeren bei ausreichend vielen Menschen einen unbändigen Abscheu hervorruft [...] Der Satz, du hättest uns die Freiheit gelehrt, ist eine Phrase, und Phrasen sind uns bekanntlich verhasst. In Wahrheit hast du etwas Besseres getan, vielleicht ohne es selbst zu wissen: Du hast uns beigebracht, unsere Freiheit als naturgegeben und selbstverständlich anzusehen. Du hast Menschen aus uns gemacht, die sich wehren, wenn man ihnen ihre Freiheit nehmen will [...]
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