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Gerd B. Achenbach - Siehe, es ist gut.
Gerd B. Achenbach hat 2003 ein Büchlein veröffentlicht: Vom Richtigen im Falschen - Wege philosophischer Lebenskönnerschaft (Herder Verlag, Freiburg 2003). Wie wohltuend ist es doch, sich zu lösen von der fundamentalkritischen Selbstkasteiung eines Theodor W. Adorno, dem wir soviel verdanken. Aber: "Es gibt kein richtiges Leben im falschen" - dies wird so sehr konterkariert von der Lebenshaltung und - leistung so unfassbar vieler Menschen, dass ich dankbar bin, im bibliothekarischen Nachlass Winfried Röslers immer wieder auf anregende Fundstellen zu stoßen. Daher im Folgenden die wenigen Zeilen aus Gerd B. Achenbachs Reflexionen zu existentiellen Fragen und konkreten Lebenslagen:
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Georg Ringsgwandl - Nix mitnehma
Seit Jahrzehnten bin ich ein Verehrer und Anhänger von Georg Ringsgwandl (siehe: Nix mitnehma und die Sterbe-App). Des Bayrischen bin ich nicht mächtig. Und so wird meine Adaption mit Blick auf Wladimir Putin eher holprig daherkommen. Gleichwohl könnte ich mir vorstellen, dass eine entsprechende Korrektur und Erweiterung durch den Meister höchstselbst eine sinnvolle Ergänzung bedeuten könnten. Andererseits kann der Georg Ringsgewandl das so unglaublich viel besser, dass mir in aller Bescheidenheit nur die Feststellung bleibt, dass er den Putins, Assads, Lukaschenkos, Trumps, Bolzenaros und Orbans ja mit Nix mitnehma ohnehin die Leviten liest - dazu bedarf es eigentlich nicht einer einzigen Zeile der Ergänzung! Georg Ringsgwandl in der NDR-Talk-Runde (:-)
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Anni Ernaux - Eine Frau - Abschied von der Mutter - ein erbärmliches Buch? Ein Buch zum Erbarmen!
Für M. und P.
Anni Ernaux ist eine bemerkenswerte Frau. Die 1940 geborene Nobelpreisträgerin für Literatur bekennt im SPIEGEL-Interview (6/23, S. 104-107), dass sie diesen Preis- den Nobelpreis - nicht wollte: "Ich hatte mir das Alter immer als einen Moment vorgestellt, in dem man frei ist und in Ruhe gelassen wird. Wo ich tun kann, was ich möchte. Schreiben kann, wann ich will. [...] Ich bin nicht mehr Anni Ernaux. Ich bin jetzt die Nobelpreisträgerin." Erst wenn man Anni Ernauxs Dilemma ernst nimmt, begreift man, wie ungemein privilegiert man das Momentum des Alters, die mit ihm verbundene Freiheit - wenn es gut kommt - genießen kann, jenseits der Bürde, plötzlich eine öffentliche Person sein zu müssen. Auf dem 89 Seiten starken Bändchchen Eine Frau von Anni Ernaux klebt ein Button:
Weiterlesen: Anni Ernaux - Eine Frau - Abschied von der Mutter?
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Das Sterben ist kein Wunschkonzert II
Kontext:
Die letzte Verlinkung im Beitrag zu Anni Ernaux’s Eine Frau lautet: Wir bleiben im Gespräch – verlinkt ist nachstehender Beitrag, der aus vielen Gründen brandaktuell geblieben ist. In diesem nachstehenden Beitrag: Das Sterben ist kein Wunschkonzert war ich persönlich hart in den Clinch und ins Gericht gegangen mit der für mich wirklichkeits- und erfahrungsblinden Haltung des FAZ-Redakteurs Edo Reents. Das seinerzeit – noch zu Lebzeiten Peter Hintzes, einer der Hauptakteure im Diskurs - geltende Verbot des assistierten Suizids, ist längst wieder in der Diskussion und muss vom Bundestag neu geregelt werden.
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Käßmann – Käßmann???
Petra Bahr – die 58-Jährige ist Regionalbischöfin für den Sprengel Hannover und Mitglied des Deutschen Ethikrats.
Margot Käßmann – die 66-Jährige war Landesbischöfin von Hannover und erste weibliche Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Auf Seite 54 der aktuellen ZEIT (9/23) streiten Bahr und Käßmann um die Frage: Können Waffen Frieden schaffen? Lediglich zwei Zitate stelle ich einander gegenüber, um einmal mehr deutlich zu machen, dass man ein Streitgespräch um die Frage der Aggression Russlands der Ukraine gegenüber nicht ohne solide Kenntnisse sowohl der jüngeren Geschichte als auch der Geschichte der Ideologien führen kann: