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Rede mit mir - Es ist so gut, dass wir nicht nur miteinander reden!

Immer wieder einmal lesen: Rede mit mir - und dann sollten wir reden!

"Rede mit mir. Mutter hat einmal erwähnt, dass Du als Student eine Bekehrung erlebt hast. Das muss das wichtigste Ereignis in deinem Leben gewesen sein - wie kannst du es deinen Kindern verschweigen? Willst du nicht, dass wir dich kennen? Dass wir wissen, was für dich wichtig ist und warum? Merkst du nicht, wie weit weg wir von dir sind? Denkst du es war nur der Beruf, der deine Tochter nach San Francisco und deinen Ältesten nach Genf getrieben hat? Wie lange willst du noch warten, bis du mit uns redest? Verstehst du nicht, dass Kinder mehr von ihrem Vater wollen als gemessenes Verhalten und distanziertes Schweigen und eine gelegentliche Auseinandersetzung über irgendwas Politisches, das morgen ohnehin vergessen ist?Du bist zweiundachtzig, und eines Tages bist du tot, und alles, was mir von dir bleibt, ist der Schreibtisch, den ich schon als Kind gemocht habe und von dem die Geschwister schon als Kinder gesagt haben, ich könne ihn einmal haben.

Die einen feiern Geburtstag, die anderen müssen wegen eines rechten Vollidioten sterben!

"Die einen feiern Geburtstag, die anderen müssen wegen eines rechten Vollidioten sterben". Das schrieb mir heute morgen meine Cousine, Gaby, die gestern ihren 68sten Geburtstag hatte und der ich heute - wie seit fast sieben Jahrzehnten - einen Tag später folge. Die 68 sind voll - und die 68er müssen sich besinnen. Seit Jahren reite ich selbst Attacke um Attacke gegen die rechte Brut, die sich im außerparlamentarischen Raum, aber inzwischen auch in allen Parlamenten breit macht. Welche Idiotie reitet eine zunehmende Anzahl von Menschen in dieser Republik, rechtes Gedankengut wieder in ihre Köpfe zu lassen. Was hindert sie daran, jeden rechten Gedanken im täglichen Gang auf den Abort auszuscheiden. Erinnern sie sich nicht der nüchternen Feststellung des Führers, der - solange er noch regelmäßige Verdauung hatte -  bei jedem Schiss frohlockte: "So sitz ich jetzt als Führer hier, die braunen Massen unter mir!" Ist es denn wirklich so schwer zu begreifen, dass alle Errungenschaften, die mit unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung garantiert sind, von den braunen Demagogen zur Disposition gestellt werden?

Björn Höcke, Alexander Gauland - Sollten wir vielleicht einmal miteinander reden?

(hier als Video)

Um es von vorne herein klarzustellen: Ich (FJWR) halte es eher mit Sascha Lobo - mit Rechten vom Zuschnitt Björn Höckes lohnt das Reden nicht! Daher werde ich mich selbst auch aus folgendem Gespräch heraushalten und mich lediglich auf's Moderieren beschränken. Es wird primär darum gehen, zu zeigen, wie Björn Höcke und Alexander Gauland auf kalkulierte Weise die Trennlinien verwischen zu einer totalitär ausgerichteten Gesinnung mit deutlichen verbalen Versatzstücken aus dem Wörterbuch des Unmenschen. Jedem halbwegs geschichtsbewussten Bürger dieser Republik muss die dreiste Form der Geschichtsklitterung hochnotpeinlich sein, weil das, was Höcke und Gauland infrage stellen, bereits seit mehr als siebzig Jahren als unbestreitbare Wahrheit in der Welt steht: So in: Heinrich Gerlachs Roman: Durchbruch bei Stalingrad, der seit 1944 verschollen war und 2012 im Moskauer Militärarchiv von dem Germanisten Carsten Gansel entdeckt und 2016 bei Galiani veröffentlicht wurde. So in Willy Peter Reeses Vermächtnis: "Mir selber seltsam fremd - Die Unmenschlichkeit des Krieges".

Carl Schmitt - der Hasardeur: Was wir heute noch von ihm lernen können! Und was Eugen Kogon schon wusste

im Übrigen geschrieben vor den Ereignissen in Thüringen!

Holen wir etwas weiter aus - Teile dieses Beitrags sind in meinen Prosaphantasien zu Alexander Gauland bereits enthalten. Mir fällt allerdings auf, dass die gegenwärtige Auseinandersetzung um den parlamentarischen wie den außerparlamentarischen Rechstextremismus merkwürdig geschichtslos daher kommt. Ich habe mich bislang gewehrt gegen die konstruierten Parallelen zwischen Weimar und Bonn/Berlin. Inzwischen sehe ich die Sachlage differenzierter. Wenn ich mich im folgenden auf Carl Schmitt beziehe, dann geht es mir weniger um den fachlichen Rang eines - wie man möglicherweise zurecht feststellt - den Nazis nahestehenden Staatsrechtlers.

Aus der Geschichte lernen - Über die Rolle der Erziehung in der bundesdeutschen Erinnerungskultur

Angesichts der aktuellen Vorgänge in Thüringen, auf die in der Folge auch Bezug genommen wird, stellt sich die Frage, ob es aktuell Anlass zu einer Besorgnis gibt im Hinblick auf die Grundannahme, dass wir Deutsch aus der Gechichte gelernt haben? Denn Wolfgang Meseth stellt in der Einleitung zu seiner Dissertation noch fest:

"Gerade angesichts der Selbstverständlichkeit, mit der etwa die Diskussion um die Restitution der deutschen Nationalstaates nach 1945 oder die bis in die Gegenwart hinreichenden Debatten um die Zukunft der Erinnerung kontinuierlich als Herausforderung von Erziehung geführt wurden bzw. geführt werden, wäre zu untersuchen, welchen Anteil diese pädagogische Aspiration, von der die Erinnerungskultur seit ihren Anfängen getragen wird, für die Ausbildung einer relativ stabilen nationalen Identität gehabt hat."

   
© ALLROUNDER & FJ Witsch-Rothmund
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