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Nochmals: Was ist falsch an der Weihnachtsgeschichte???

Was ist falsch an der Weihnachtsgeschichte? Friede der Welt und unseren Seelen – Weihnachten 2019

Das Weihnachtsfest 2019 ist Vergangenheit – 2019 mal der Geburtstag Jesu. Im Halbdusel – noch im Bett – hatte ich - schon vor einem Jahr - in einer Art Faktencheck Petra Gersters Auseinandersetzung mit der historischen Haltbarkeit der Weihnachtsgeschichte verfolgt; der Geschichte, von der Werner Siefer (ZEIT, 52/2015, S. 43) behauptet, sie sei in der Wiedergabe des Evangelisten Lukas „eine richtig gut Story“.

  • Der „Faktencheck“ Petra Gersters legt mir zum einen nahe, dass es bereits die harte Qualität eines Übersetzungsfehlers annehme, wenn immer von der „Jungfrau“ Maria die Rede sei. Vielmehr handele es sich um eine „junge Frau“, die halt eben, wie es im Orient üblich gewesen sei, im Altern von 14 bis 15 Jahren (vielleicht ungewollt) schwanger geworden sei.
  • Ich horche auf, als ich die Ambivalenz der historischen Figur Josefs gewärtig werde. Da gibt es eben zwei überzeugende Alternativen: den starken Josef, der Maria schützt und der gegen die moralischen Vorbehalte auch seiner Zeit zu ihr steht. Und es gibt den schwachen Josef, der hinter all den Ereignissen unkenntlich wird und eine Randfigur bleibt.

Wie wollen wir leben? Und wie wird man zum Verfasser der eigenen Lebensgeschichte?

Peter Bieri - vielen bekannt unter dem Pseudonym Pascal Mercier (Nachtzug nach Lissabon) - hat drei Vorlesungen veröffentlicht (Wie wollen wir leben, 5. Aufl., München 2014), in denen er Kernthemen menschlicher Existenz erörtert und dazu anregt, zum Verfasser der eigenen Lebensgeschichte zu werden. Ich nehme die am 13.9. eröffnete dritte Ausstellung meiner Frau - Claudia - zum Anlass, einige seiner Anregungen aufzugreifen.

Hanno Rauterberg - Die ZEIT ist endlich bei mir angekommen

Kurz vor Schluss - Eine kleine Sozialkunde ist wesentlich von den Beiträgen der ZEIT-RedakteurInnen inspiriert. Vor einiger Zeit war es Maximilian Probst, der uns alten BildungstheoretikerInnen mit "Umdenken oder Untergehen" bereits vor Greta Thunberg eine grundlegende Revision sowohl der Politik als auch unseres Bildungsverständnisses ins Gedächtnis gehämmert hat. Roger Willemsen hatte dies kryptisch-vermächtnistechnisch mit "Wer wir waren" als Fanal markiert. Und nun brandmarkt Hanno Rauterberg "Die Kunst der Scheinheiligkeit"!

"Wohl dem, der immer schon lieber nach Helgoland als nach Bali fuhr. Der lesend die schönsten Exkursionen unternahm, weltläufig im Geiste. Er ist der wahre Avantgardist, ein Meister umweltschonender Trägheit. Während der Rest der Menschheit hektisch nach einem besseren Selbst sucht und inständig hofft, es in unbereister Fremde zu finden, sitzt der Avantgardist emissionsarm auf dem Sofa und erfreut sich seiner Imagination. Alle zirkulieren, Waren, Daten, Leiber. Er hält die Füße still."

Ian McEwan: Der Planet ist krank (liebes Klimakabinett)

"'Der Planet', sagte er zu seiner eigenen Verblüffung, 'ist krank'." Michael Beard, der Protagonist in Ian McEwans Solar (Diogenes - Zürich 2010), hält einen Vortrag vor institutionellen Anlegern - alles konservative Leute - wie der Veranstalter betont. Michael Beard (53) wird von McEwan als Nobelpreisträger der Physik inszeniert, einer, der - wie der Klappentxt nahelegt - seine besten Zeiten hinter sich habe, der von seiner Reputation lebe und auf diese Weise - weniger als engagierter Überzeugungstäter - Fördergelder für ein politisches Prestigeprojekt abgreife: das Institut für Erneuerbare Energien.

Soweit so gut - meine Frau Claudia hat mir Ian McEwans in die Hand gedrückt. Solar ist gegenwärtig jeden Abend zu vorgerückter Stunde unsere gemeinsame Bettlektüre. Ich lese vor, bis ich ein sanftes Schnarchen - Schnorcheln triffts besser - vernehme; manchmal ist es aber auch umgekehrt: zu mehr als sechs bis sieben Seiten recht es nicht, dann muss ich passen, weil mir - inzwischen auf die 68 zugehend - die müden Augen zufallen. Claudia protestiert dann, mit mir sei nichts mehr los - aber das ist ein anderes Thema. Ian McEvan eignet sich nur sehr bedingt zur Bettlektüre, weshalb ich mich Solar - nachdem ich wieder online bin - im Rahmen meines Blogs zuwende.

Wolfgang Uchatius und der Zuckerboykott

Der Artikel von Wolfgang Uchatius in der aktuellen ZEIT (Nr. 29 vom 11. Juli 2019) heißt: "Ich habe kein schlechtes Gewissen mehr - Warum es in Ordnung ist, Auto zu fahren, in den Urlaub zu fliegen, Fleisch zu essen - und trotzdem für mehr Klimaschutz einzutreten". Für mich markiert dieser Beitrag eine weitere Sternstunde - neben Maximilian Probsts Beitrag "Umdenken oder Untergehen" anspruchsvollen Journalismus. Unter anderem in der Auseinandersetzung mit den Absonderungen mehr oder weniger renommierter oder reüssierter oder auch unbequemer Newcomer in der Szene der (ZEIT-)Journalisten drifte ich selbst intellektuell durch die Welt und schärfe mein lädiertes Profil. Aber nun zu Wolfgang Uchatius:

   
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