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Rebellen der Erde I - hier geht es zu Kapitel II

Vom Cover eines vor wenigen Tagen spontan erworbenen Buches schaut mich ein bärtiger, sympathisch erscheinender junger Kerl an; Kappe auf dem Kopf – umgedreht mit Schirm im Nacken. Er hält in seinen beiden Händen einen Haufen Erde. Mit großen weißen Buchstaben ist auf dem himmelblauen, weit geöffneten Hemd, dass Benedikt Bösel trägt, zu lesen: Rebellen der Erde: Wie wir den Boden retten – und damit uns selbst! Das 2023 (bereits in zweiter Auflage) im Scorpio-Verlag erschienene Buch hält auf seinem Cover – in Art eines kreisrund gestalteten Siegels – eine weitere Info bereit: „Direkt vom Feld – Lösungen und Hoffnungen aus der trockensten Ecke Deutschlands. Mit einem Vorwort von Maja Göpel“. Ich erinnere mich, dass ich den Hart-Cover-Band von vorn nach hinten und von hinten nach vor durchblätterte. Die grafische Gestaltung war absolut ungewöhnlich, gleichwohl ansprechend, ebenso wie Kapitelaufbau- und gestaltung. Außerdem fixte mich die Widmung enorm an: Für meine Eltern, die mir täglich zeigen, was die Grundlagen des Lebens sind – Familie, harte Arbeit und Großzügigkeit.“

Ich stand und stehe unter dem Eindruck von Eva von Redeckers Bleibefreiheit. Mir war intuitiv klar, dass ich mit diesem Buch ganz offenkundig eine praktische Entsprechung ihrer Philosophie in den Händen hielt; einer Philosophie im Übrigen, die seit mehr als 25 Jahren meiner erklärten und auch praktizierten Lebensphilosophie entspricht.

Kleine Randbemerkung: Seit knapp vier Jahren lebe ich mit meiner Frau in ihrem umgebauten und sanierten Elternhaus, mitten in den Weinbergen, etwa drei Kilometer entfernt vom Deutschen Eck, wo Vater Rhein die Mosel in sich aufnimmt. Das knapp 900 qm große Grundstück befindet sich auf einer aufgelassenen Weinbergslage – dürftige bis spärliche Bodenbeschaffenheit, um deren Kultivierung wir uns seit Jahren bemühen; und dies sehr viel mehr als Dilettanten denn als kenntnisreiche Experten. Dies wird im Verlauf meiner Würdigung der Bemühungen Benedikt Bösels natürlich noch eine Rolle spielen.

Maja Göpel triggert mit ihrem Vorwort die zentralen Motive mit Stolperbegriffen: Dies klingt bereits in den ersten beiden Sätzen an, indem sie bekennt, was sie an der Reise, auf die uns Benedikt Bösel in diesem Buch mitnehme, am meisten begeistert: „Die Chance, mal so richtig über uns selbst zu stolpern.“ Beispiel:

„Versorgungssicherheit. Ein schöner Stolperbegriff. Wo kommt die Versorgung eigentlich her? Und wie sicher ist sie – gerade wenn wir wollen, dass auch unsere Kinder noch davon leben können […] Denn sicher versorgt zu sein bedeutet für biologische Wesen wie uns Menschen vor allem eines: saubere Luft und sauberes Wasser, ausreichend nahrhafte Lebensmittel ohne Giftstoffe und Mikroplastik sowie Temperaturen, die sich im Rahmen dessen halten, was unsere Körper gut vertragen.“

Dass unsere Erde eben nicht unverwüstlich ist, sondern in hohem Maße verwüstlich, verdanken wir – dies ist die Ausgangsdiagnose – nicht zuletzt einer industriell betriebenen extensiven Landwirtschaft. Ohne eine radikale Umkehr und die Suche nach einer „zukunftsfähigen Landwirtschaft, die von weiterer Technologisierung auf Regenerierung umschaltet“, wird es eine Versorgungssicherheit nicht geben. Maja Göpel ist überzeugt, dass Benedikt Bösel in seinem Buch die Ansätze aufzeigt und vereint, die zwei zentrale Fragen beantworten:

„Erstens: Unter welchen Bedingungen fühlen sich Menschen gut versorgt? Zweitens: Wie können diejenigen, die die lebenswichtigen Ökosystemdienstleistungen so wieder aufbauen und erhalten, dass unser Raumschiff Erde ein wirtlicher Ort bleibt, auch angemessen dafür vergütet werden? Beide Fragen [so Maja Göpel] werden wir nur dann zufriedenstellend beantworten können, wenn wir noch eine weitere gängige Vorstellung über die Natur als Irrtum erkennen: dass Menschen irgendwie getrennt von ihr existieren.

Atmen Sie mal ein!“

Das Buch von Benedikt Bösel werde ich fortan kapitelweise vorstellen. Dies wird ein längeres Unterfangen, immer auch begleitet von meinen eigenen Bemühungen, einen existierenden Nahraum wieder zu einem Stückchen (ich weiß: ein Widerspruch in sich selbst - aber irgendwo muss man eben anfangen!) lebendig(er)er, belebte(re)r natürliche(re)r Biosphäre zu entwickeln. Hier bietet sich eine berträchtliche Schnittmenge an, über die sich die zentralen Handlungsmöglichkeiten und Erlebensqualitäten im Sinne von einer Bleibefreiheit verbinden lassen.

 

Rebellen der Erde II

   
© ALLROUNDER & FJ Witsch-Rothmund
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