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Welches treibende Motiv steckt eigentlich hinter diesem Blog?
Manchmal werde ich gefragt, was mich eigentlich umtreibt. Ich frage mich zuweilen auch selbst - oder lasse mich von Adrian befragen -, was denn eigentlich das Motiv ist für einen so expansiven Kombinationsfuror in der Bemühung von Schriftzeichen und Texten. Vieles hängt mit dem Urmotiv zusammen, das Peter Sloterdijk in seinen - fast vergessenen - Frankfurter Poetikvorlesungen vorstellt. Peter Sloterdijk selbst ist Jahrgang 1947, nähert sich also der Vollendung des 70sten Lebensjahres. Aus dem vorliegenen Blog-Geschehen kann man ableiten, dass ich häufig an seinen Lippen hänge, seine unvergleichliche sprachschöpferische Begabung außerordenlich schätze, auch wenn er es im zuletzt publizierten Schelling-Projekt maßlos entarten lässt. Ich stimme hier mit dem mainstream der Kritik überein. Ich habe seinen Solipsismus noch ein wenig weiter interpretiert. Geschlechterum - oder -übergreifend hätte er eigentlich als Peter, Peer und Pee Sloterdijk für seinen gesamten Argumentationsgang gar keine e-mail-Adressen erfinden müssen.
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Wenn die Seele Hilfe braucht
Es gibt Schieflagen der Seele, aus denen sich ein Mensch allein nicht befreien kann. Zuweilen braucht er dann die Unterstützung eines Therapeuten. In der aktuellen DOCTOR-Beilage der ZEIT (November 2016 Nr. 5 zur ZEIT 46/16) gehen Redakteure u.a. der Frage nach, was Psychotherapie bringt, wem welches Verfahren helfen könnte, was mit uns dabei geschieht und welche neuen Erkenntnisse über die "sprechende Medizin" vorliegen.
Ich selber bekenne freimütig, dass mir in meiner tiefsten Lebenskrise - in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts - meine intensiven Kontake zur IGST in Heidelberg eine vollkommen neue Lebensperspektive eröffnet haben. Und ich mag nicht wirklich darüber spekulieren, wo ich heute ohne diese drei Jahre der therapeutischen Begleitung und des intensiven (Selbst-)Lernens wäre.
Seit Ende der neunziger Jahre fließen diese Erfahrungen auch in mein Arbeit an der Uni ein; der Schwerpunkt "Lehrergesundheit" und die "Grenzsituationen" bilden seither das Zentrum meiner Arbeit.
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Lebensendgespräche - die letzten Dinge
Unter dem Menü "Tod, Sterben, Trauer" habe ich ein neues Untermenü eingerichtet. Wie im folgenden zu lesen, verdankt sich diese Inspiration Iris Radisch und ihren "Lebensendgesprächen". Der erste Beitrag setzt sich mit Julien Green auseinander, der sich 1990 als 90jähriger den Fragen der jungen, 30jährigen ZEIT-Redakteurin Iris Radisch stellt. Es wird in unregelmäßigen Abständen - orientiert an Radischs Buch - kleine Beiträge mit dem Blick auf "letzte Dinge" geben (der zweite Beitrag setzt sich mit Ruth Klüger auseinander -> alle Beiträge siehe weiter unten unter "Alle Beiträge"):
In diesem Menüteil mache ich es mir einfach und schlicht. Ich lasse mich anregen und treiben von Iris Radisch: Die letzten Dinge - Lebensendgespräche, 2015 im Rowohlt Taschenbuchverlag erschienen. Alles, was uns interessiert, was uns möglicherweise umtreibt, wird hier in achtzehn Interviews "mit großen Zeugen unserer Zeit" von Iris Radisch erörtert.
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Lebensendgespräche - die letzten Dinge - passend zu meinem Karfreitagsgruß 2023
Unter dem Menü "Tod, Sterben, Trauer" habe ich ein neues Untermenü eingerichtet. Wie im folgenden zu lesen, verdankt sich diese Inspiration Iris Radisch und ihren "Lebensendgesprächen". Der erste Beitrag setzt sich mit Julien Green auseinander, der sich 1990 als 90jähriger den Fragen der jungen, 30jährigen ZEIT-Redakteurin Iris Radisch stellt. Es wird in unregelmäßigen Abständen - orientiert an Radischs Buch - kleine Beiträge mit dem Blick auf "letzte Dinge" geben (der zweite Beitrag setzt sich mit Ruth Klüger auseinander -> alle Beiträge siehe weiter unten unter "Alle Beiträge"):
In diesem Menüteil mache ich es mir einfach und schlicht. Ich lasse mich anregen und treiben von Iris Radisch: Die letzten Dinge - Lebensendgespräche, 2015 im Rowohlt Taschenbuchverlag erschienen. Alles, was uns interessiert, was uns möglicherweise umtreibt, wird hier in achtzehn Interviews "mit großen Zeugen unserer Zeit" von Iris Radisch erörtert. Diese Erörterungen stehen unter solch zentralen Fragestellungen, ob man zum Beispiel anders auf das durchlebte Zeitalter blickt, wenn der Tod näher rückt. Iris Radisch fragt ihre Interviewpartner, ob das, was früher wichtig war, unwichtiger werde; wo man geirrt habe, was man habe bewirken könne und was möglicherweise bleibe.
Also lassen wir uns anregen vom "Wechsel der Blickrichtung". Da kann das drohende Lebensende - wie in Tolstois Erzählung "Der Tod des Iwan Iljitsch" schon einmal eine Tür bedeuten, "durch die Lebenslügen nicht hindurchpassen". Und warum sollten solche Erkenntnisse nicht schon vor dem drohenden Lebensende zu einem Perspektivenwechsel anregen? Ist man eh schon älter, dann stellt sich auch die Einsicht in das mors certa - hora incerta in einer anderen Unmittelbarkeit dar. Irisch Radisch spricht von einer gewissen "Altersradikalität", die zwar manchmal zu Zynismus und Verzweiflung einlade, die aber andereseits auch "neue Freiheiten" verheiße, weil man sich von falschen Vorspiegelungen nicht mehr betrügen lasse: "Die Masken dürfen fallen." Immer gehe es um die Kunst zu leben und darum, was Bestand hat, wenn die Sanduhr ausläuft und die Selbsttäuschungen sich verflüchtigten:
"Wer war ich? Und wer bin ich jetzt, da ich gerade dabei bin zu verschwinden? Die Antwort ist ein Chor sich kreuzender, sich widersprechender Stimmen von Toten und Lebenden, der nicht aufhört zu reden, solange noch jemand zuhört."
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Warum sollte ich Tagebuch schreiben? Und warum schreiben Sie ein Demenztagebuch?
Eine berechtigte Frage. In meiner heutigen Sprechstunde hat mir diese Frage eine Studentin gestellt, die ihre Masterarbeit zu Fragen der Lehrergesundheit schreibt.
Nach der großen - von Uwe Schaarschmidt verantworteten - "Potsdamer Studie zur Lehrergesundheit" (zu dieser Studie gibt es eine Reihe von Materialien und Zugängen im Rahmen meiner in diesen BLOG integrierten Uni-Seite) wissen wir mehr denn je, dass Lehrerinnen und Lehrer von allen Berufsgruppen im öffentlichen Dienst die höchste Burnout-Quote mit der häufigen Konsequenz der Dienstunfähigeit und - nicht selten - damit verbundener Frühpensionierung aufweisen.