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Friedemann Schulz von Thun - ZU GUTER LETZT
Friedemann Schulz von Thun (*1944) hat an dieser Stelle zuletzt zu überzeugen gewusst mit einem kleinen Modell für eine große Idee. Er hat sich Gedanken gemacht, was man unter einem Erfüllten Leben (Carl Hanser Verlag - München 2021) verstehen könnte. Das von ihm entwickelte 5-Felder-Modell mag er verstehen als Anregung, ein gelebtes - unter Umständen ein langes - Leben zu würdigen. Schulz von Thun geht voran, indem er immer wieder auf eigene Lebenserinnerungen zurückgreift. Er spricht von eigener Beseelung, um das Gedachte und Abstrakte zu veranschaulichen und motiviert damit, die von ihm entwickelten fünf Felder mit eigenen Lebensbeispielen zu füllen. Wäre ich noch aktiv in der Lehrer(aus)bildung tätig, gewiss böte sich Gelegenheit, sein Modell in den von mir entwickelten Veranstaltungen (Professionalität und Selbstbild oder auch in den Grenzsituationen) richtungsweisend anzubieten.
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Putin - Hitlers Wiedergänger - dies gilt erst recht nach einem Jahr seines anhaltenden Terrors gegen die Ukraine - erneut der Hinweis auf Putins Stigma als Kriegsverbrecher!
Es ist schockierend und faszinierend zugleich, erkennen zu müssen, mit welch radikaler und nachhaltiger Konsequenz Putin im Laufe der Jahrzehnte in die Rolle des Wiedergängers Hitlers hineinwächst. Der Faschistenjäger Putin mutiert zum Wiedergänger Hitlers par excellence. Der Autor der nachfolgenden Überlegungen, Hans Magnus Enzensberger ist am 24. November 2022 in München verstorben. Ob er die schier unglaubliche Kongruenz zwischen seinen Thesen und der Mutation Putins zum wahren Wiedergänger noch realisiert hat, vermag ich nicht zu beurteilen. 1991, als seine Überlegungen im SPIEGEL abgedruckt wurden, hatte er Saddam Hussein als Wiedergänger Hitlers im Blick - Wladimir Putin war noch ein namenloser KGB-Agent.
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Tanja Stelzer: Rettet unsere Alten! oder: Das Methusalem-Komplott (Frank Schirrmacher)
Meine Cousine und ich werden schon wieder ein Jahr älter - kleine Reminiszenz zum 71sten
„Ines. Eliona. Clara. Gjulten. Silvio. Gaby. Nadine. Gina. Svetlana. Jenny. Andreas. Pauna. Olli. Die Frau am Telefon der Notaufnahme. Der zugewandte Hausarzt. Der Arzt, der keinen Termin für meine Mutter hatte (sie alle kümmern sich um Tanja Stelzers Mutter). Ich oder auch Sie. Wir alle könnten einmal zu denen werden, die wie meine Mutter keine winning cases sind.“
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Geburtstagsgrüße aus Güls - heute mit Karl Otto Hondrich
Das letzte Buch – Weniger sind mehr – erschienen 2007, registriert seinen Tod schon im Klappentext:
"Karl Otto Hondrich (1937-2007) war einer der bekanntesten Soziologen Deutschlands und Autor mehrerer Bücher. Er studierte Volkswirtschaftslehre, politische Wissenschaft und Soziologie in Frankfurt, Berlin, Paris und Köln. Hondrich war Professor für Soziologie an der Universität Frankfurt. Er befasste sich unter anderem mit Theorien und empirischen Untersuchungen über sozialen Wandel und soziale Konflikte (Klappentext zu: Weniger sind mehr – Warum der Geburtenrückgang ein Glücksfall für unsere Gesellschaft ist, Campus Verlag Frankfurt/New York 2007)."
Seine steilste These darin (Rudi sei mein Zeuge): „Denn wer zur Familie gehört, entscheiden nicht Biologen, Demografen und Statistiker aufgrund vorgefasster Kriterien, sondern die Beteiligten selbst, indem sie sich gegenseitig Liebe, Intimität und Halt schenken, also die zentralen Familienfunktionen erfüllen (S. 124).“
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McEwan - Was ich gern früher gewusst hätte
Seit Solar ist mir Ian Mc Ewan als hellsichtiger Analyst des Niedergangs unseres Planeten vertraut. Seit einigen Tagen hat er auch mein Vertrauen auf eigentümlich vertraute Weise gewonnen. Das ZEIT-Magazin hat seit wenigen Wochen eine Seite eingeführt, auf der Prominente schreiben dürfen, "was sie erst spät begriffen haben". Es sind jeweils nur wenige, verstreute Impressionen, die es hier auf's Papier schaffen. Diese Knappheit erzwingt eine Beschränkung auf Essentielles. Ich mag das bei Ian McEwan zumindest so empfinden, weil er mir - dem bis auf wenige Tage 71jährigen - als 74jähriger jene Stichworte liefert, die diesen Blog seit fast zehn Jahren prägen und rahmen. Dass eine Generationenzugehörigkeit verbindet, offenbart sich an so ungemein trivialen Empfehlungen, deren eine lautet: