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Alte(rnde) Männer

Knapp zweieinhalb Jahre sind seit der Veröffentlichung des nachstehenden Beitrags vergangen. Ich habe ihn soeben unter dem Schlagwort Alter und Altern in eine strukturierte(re) Zusammenstellung meiner Blog-Beiträge eingeordnet. Beim Wiederlesen dieses Beitrags steht mir der (Mehr-)Wert meiner Blog-Aktivitäten überdeutlich vor Augen. Diese Art und Weise der Wahrnehmung und diskursiven Auseinandersetzung von und mit Weltgeschehen und vieler in ihm in Erscheinung tretender Prozesse des Forschens, des Reflektierens, des Resümierens, Kritisierens, Appellierens, Klagens und Jubelns erlaubt mir nach wie vor eine intensive Teilhabe an eben diesem Weltgeschehen. Zuweilen - wie in nachstehendem Beitrag - trägt dies zu einer gleichermaßen selbstkritischen wie selbstvergewissernden Auseinandersetzung bei, die im Rückblick Erkenntnis erlaubt so wie in der Vorausschau all das in Erscheinung und in Erwägung tritt, was zu einem - in der Summe - erfüllten Leben beizutragen vermag. Wie gesagt, nachstehender Beitrag mag hierfür exemplarisch stehen. Möglicherweise hat der/die ein(e) oder andere gleichermaßen Gewinn von den zusammengetragenen Erkenntnissen, Hinweisen und Empfehlungen. Vielleicht tauscht man sich gelegentlich sogar darüber aus(:-))

Der Lebenslauf besteht aus Wendepunkten - am Beispiel von Benjamin List

Der folgende Beitrag ist zugänglich beispielsweise unter den Schlagwörtern Meine Favoriten und Biografie-Lebenslauf. Unter dem zweiten Schlagwort steht er exemplarisch für die Luhmannsche Idee, dass der Lebenslauf aus Wendepunkten besteht, an denen etwas geschehen ist, was nicht hätte geschehen müssen!

Als mir Steffen - der Mann, der meine Blog-Obsessionen möglich macht - gestern den Zugang zu den Tags (Schlagwörtern) eröffnete, meinte er lapidar: "Du kannst Beiträge, die dir viel bedeuten, natürlich mit passenden Schlagwörtern verlinken - besondere Kostbarkeiten kannst du ja unter dem Schlagwort meine Favoriten zugänglich machen. Also mache ich mich seit gestern daran Schlagwörter zu finden, unter denen ich die wichtigsten Beiträge halbwegs geordnet zugänglich machen kann. Dabei stieß ich auf ein Interview, von dem ich am 9. Dezember 2021 behauptet habe, es sei besonders geeigent, die Weihnachtsbotschaft über ein singuläres Ereignis und eine außergewöhliche Begebenheit in diesem Geschehen in unser Bewusstsein zu katapultieren. Beim Wiederlesen ging es mir so, dass das dahinter aufscheinende Wunder und der Abscheu vor der aktuellen Vorgehensweise Putins in der Ukraine gleichermaßen die Ambivalenz und Paradoxie einer aus den Fugen geratenen Welt offenbaren. Die Weihnachtsbotschaft, die mir damals vor Augen stand, meint ja, dass sich im Kind in der Krippe, Gott selbst den Menschen zuwendet, um unsere Welt und unser Menschsein durch seine Menschenfreundlichkeit zu verwandeln. Das ist die Botschaft, die uns jedes Jahr verkündet wird und die Hoffnung, die uns die Furcht vor der Welt nehmen soll. Kaum zu glauben, dass der Patriarsch Kyrill und Papst Franziskus den gleichen Gott anbeten(:-(

Von der Unruhe im Ruhestand - Infos auch zur Neustrukturierung meiner Blog-Aktivitäten

Ein Rückgriff auf eine aktuelle Einlassung aus dem Jahr 2018 - vor allem meinem Freund Herbert zugedacht - Reden allein reicht nicht. Da sind wir uns einig!

Friedemann Schulz von Thun subsummiert und versammelt Gedanken zu Fragen nach einem sinnerfüllten Leben im Rahmen seines 5-Felder-Modells in Feld 2 Beta. Seine steile These hierbei:

"Kein Mensch kann, kein Mensch will ein Leben führen, das nur der eigenen Beglückung, der Erfüllung eigener Wünsche dient. Wir wollen auch einen Beitrag leisten zum Gelingen des Ganzen, von dem wir ein Teil sind."

Wenn ich auch hier auf einen älteren Beitrag zurückgreife - aus dem Jahr 2018 bzw. 2016 -, so in erster Linie deshalb, weil ein Jahr nach meiner Versetzung in den Ruhestand die Frage in den Vordergrund rückte, wo man sich denn wiederfindet: politisch, sozial, intellektuell - durchaus in der Kontinuität eines gelebten Lebens. Der Rückgriff auf ältere Beiträge ergibt sich auch aus dem Umstand, dass ich damit beginne, die aus professionellen Zwängen und Erfordernissen entstandene Internetpräsenz endlich (nach immerhin sechs Jahren des Ruhestandes) zu entschlacken.

 

Bodo Janssen (30.03.1953-07.02.2023)

„Bodo hat seinen Kampf gewonnen. Er hat allen gezeigt, dass es sich lohnt, für seine Überzeugung und seinen SeelenfriedenDSC 04232 mit unbändigem Willen zu kämpfen.“

Mit diesen Worten beginnt Vickys Trauerrede, die dann in ein leidenschaftliches Bekenntnis zu einer so ganz und gar besonderen und ungewöhnlichen Liebesbeziehung übergeht; eine Beziehung, die sich nach der Trennung zu einer unverbrüchlichen Freundschaft wandelte – sicher eine Freundschaft, so würde Arnold Retzer sagen, die vor allem ihre liebevolle Seite nie verloren hat – bis zuletzt.

Wolf Singer und Robert Harris - sind solide Demokratien totalitären Systemen doch überlegen? Wolf Singer liefert uns ganz am Ende seiner Ausführungen ein offenkundig unschlagbares Argument (:-))

Soeben habe ich Robert Harris‘ Vaterland (wer interessiert ist, kann sich hier zum Roman orientieren) zu Ende gelesen (ich glaube ein Geschenk von Michael – vielen Dank dafür). Ziemlich am Ende auf Seite 370f. liegen Charlie und March auf dem Bett und gehen noch einmal ihre Fluchtpläne durch. March hat – wir bewegen uns 1964 (Nazideutschland beherrscht Europa) – auf abenteuerliche Weise von Teilnehmern an der Wannsee-Konferenz bei Seite geschaffte Dokumente in seinen Besitz gebracht; diese Szene spielt am 19. April, einen Tag vor Hitlers 75sten Geburtstag. Nach der Flucht über die Schweiz in die Vereinigten Staaten wollen sie diese Dokumente, die das Menschheitsverbrechen der Nazis belegen, zur Veröffentlichung bringen. Es kommt zu folgendem Dialog:

   
© ALLROUNDER & FJ Witsch-Rothmund