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Bevor es losgeht – und vor allem, worum es eigentlich geht (Teil 1)

Eine aktuelle Einlassung (31.7.2018) - vor allem meinem Freund Herbert zugedacht - reden allein reicht nicht!

Der nachstehende Beitrag ist vor gut zwei Jahren entstanden; zwei Jahre, in denen sowohl das gesellschaftliche System (vor allem als Zivilgesellschaft) als auch das politische System die Folgen der Migrationsbewegungen - oft auch als "Flüchtlingskrise" bezeichnet - zu bewältigen bzw. zu gestalten versucht. In unzähligen Diskussionen setzen wir uns im Freundeskreis mit der Dynamik gesellschaftlicher Entwicklungen auseinander und versuchen unseren eigenen Standort dabei halbwegs nachvollziehbar zu definieren. Dies geschieht einerseits über das Wort und andererseits über konkrete Taten, die sich im besten Fall innerhalb eines beeindruckenden zivilgesellschaftlichen Aufbruchs verorten lassen. Dabei geht es von Lernpatenschaften mit konkreter Unterstützung im Spracherwerb und notwendiger kultureller Begegnung bis hin zu Hilfestellungen bei der Wohnungssuche oder der Auseinandersetzung mit dem administrativen Apparat.

Wanderausstellung "Den Blick gegen das Vergessen gerichtet"

Vortrag am Mons-Tabor-Gymnasium in Montabaur (23.05.2016)

Der heutige Tag bedeutet für mich ein Premiere. Nach einem ersten Gespräch mit Frau Bettina Hörter, Bezirksgeschäftsführerin - Bezirksverband Koblenz-Trier Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - war ich sehr schnell von einer Kooperation mit dem Volksbund und der Deutschen Gesellschaft e.V. überzeugt. Die Wanderausstellung "Den Blick gegen das Vergessen gerichtet" präsentiert die trinationale Kooperation polnischer, französischer und deutscher Jugendlicher. In einem einwöchigen Workshop setzten sich junge Menschen aus drei Ländern mit den Folgen des Zweiten Weltkrieges auseinander. Es entstanden Fotos und Texte, die das Gerüst der Wanderausstellung bilden. Sie vermitteln eine starken Eindruck, wie die unmittelbar-konkrete Auseinandersetzung mit Geschichte, mit Krieg und Kriegsfolgen diese Jugendlichen bewegt hat.

La famille n'existe pas

Niklas Luhmann (Erziehung als Formung des Lebenslaufs, in: Dieter Lenzen/Niklas Luhmann: Bildung und Weiterbildung im Erziehungssystem, Frankfurt 1997, S. 11-29) versteht den Lebenslauf "als eine Beschreibung, die während des Lebens angefertigt und bei Bedarf revidiert wird". Sie schließe die vergangenheitsabhängige, aber noch unbestimmte Zukunft ein. Darüber hinaus stelle sie eine Integrationsleistung von Nichtselbstverständlichkeiten dar. Pointierter formuliert begreift Luhmann den Lebenslauf als eine rhetorische Leistung, als eine Erzählung, "dessen Komponenten aus Wendepunkten bestehen, an denen etwas geschehen ist, was nicht hätte geschehen müssen". Damit begründet er gewissermaßen eine kontingenzgewärtige "Theorie des Lebenslaufs".

Den Lebenslauf als Narrativ zu begreifen, wird zusätzlich befeuert durch die triviale Erkenntnis, dass alle Erzählung zwangsläufig auf einer Vorstellung von Gedächtnis basiere, dessen operative Leistung jeweils in einem selektiven Erinnern und Vergessen bestehe.

Mit Wolfgang Meseth, Matthias Proske und Frank Olaf Radtke (2012) auf dem Weg zu einer kontingenzgewärtigen Unterrichtstheorie!? Oder: Wie kann Unterricht überhaupt gelingen?

Einleitung

Niklas Luhmann und Klaus Eberhard Schorr (1979) haben die Schulpädagogik und die Allgemeine Didaktik im Engeren darauf hingewiesen, dass das Unterrichten als eine nicht vollständig definierbare Aufgabe gesehen werden muss. Eine Aufgabe wäre nämlich dann vollständig definiert, wenn alle Inputs vollständig und eindeutig beschreibbar wären, es für bestimmte Situationen bestimmte Strategien gäbe, die bestimmter Kombinationen von Inputs bedürften und diese Strategien so objektiviert wären, das sie für jeden Durchführenden denselben Sinn ergäben. Luhmann und Schorr sehen die Aufgabe von Unterricht schon im Bereich der Inputs als nicht vollständig beschreibbar an.

Kennt jemand Heinrich Gerlach?

Oder: Jo, dä Jupp trick jraad sing Sejel huh [... ] Nur vun Stalingraad, verzällt er nie. Wo litt dann Stalingrad, en welchem Land ess dat? Stalingrad pack'e nie, irjendwie

Warum Hans Graf Lehndorff und Heinrich Gerlach nicht umsonst gelebt und geschrieben haben!

Am 3. September 1941 kommen Franz Streit folgende Gedanken in den Sinn (niedergeschrieben in "Hildes Geschichte", S. 66-68):

"Franz schämte sich seiner Tränen nicht. Er nahm Hilde in die Arme und hielt sie einfach fest. Sein Herz wurde ihm nun noch schwerer. Franz wunderte sich darüber, wie tief ihn diese junge Frau berührte. Wenn er je Ähnliches gefühlt haben mochte, so lag es weit zurück, und lange schon war es einer Haltung und Disziplin gewichen, die ihn die Zeiten der andauernden Trennung stoisch ertragen ließen.

   
© ALLROUNDER & FJ Witsch-Rothmund
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