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Der Familie entkommt man nicht - ein Interview mit Sandra Konrad (ZEIT 4/21)
Ein guter Freund, der von Zeit zu Zeit meine Blog-Beiträge kommentiert, hat einmal bemerkt, ich sänge ein Loblied auf die Familie. Es stellt sich die Frage, wie gesellschaftliche Veränderungsdynamiken auch das unmittelbare eigene Erleben von Familie tangieren, und inwieweit ich dazu neige, idealisierten Familienbildern anzuhängen? Dazu fällt mir eine Bemerkung ein, mit der ich einen meiner letzten Beiträge eingeleitet habe:
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Selbst der Tod hat sich verändert?
Ich möchte Armin Nassehi und Irmhild Saake (in: DIE ZEIT, 3/21, S. 48) fragen, ob sie nicht eher das Sterben meinen? Der Vater meines Schwiegersohnes, Thomas, ist gestern morgen gestorben - zu Hause, im Kreise seiner Lieben. Wenn es einen unmittelbaren Trost gibt, dann den, das genau dies möglich war. Ich weiß, dass Hans-Josef in der Gewissheit des Unausweichlichen darum gebeten hat, einen Hospizplatz zu bekommen. Dass er nun doch zu Hause sterben durfte, habe ich ihm von Herzen gewünscht. Weder Annerose noch Markus oder Thomas müssen sich mit der Frage auseinandersetzen, ob sie etwas versäumt haben. Über den Tod wissen wir nichts; über das Sterben immerhin einiges. Armin Nassehi und Irmhild Saake forschen nach eigenem Bekunden seit fast zwanzig Jahren über Todesbilder, über Palliativmedizin und über Bilder und Erwartungen des "guten Sterbens". Für mich als Lebenden, für den auch schon im beruflichen Kontext Fragen zu Tod, Sterben und Trauer einen wesentlichen Schwerpunkt bildeten, ist die folgende Passage in beider ZEIT-Beitrag die eindringlichste:
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Gert Heidenreich, das Agelugel, Leo und ich und Oma und Mama und Papa - alle, alle sind sie da! Auch unsere Kinder
Der folgende Beitrag ist den schrägen Großeltern gewidmet, die ihre Großelternschaft als ein ganz besonderes Geschenk betrachten. Wenn ich mich u.a. auf Gert Heidenreich beziehe, dann einerseits aus Wertschätzung - seine Erotischen Mysterien (und hierin die Geschichte Blau, von ihm selbst gelesen) fand ich seinerzeit anregend, trotz der berechtigten Kritik in Richtung Altmännerphantasien. Sicherlich liegen zwischen Eltern- und Großelternwelten Galaxien. Lassen aber die Eltern die Großeltern teilhaben an der Faszination der ersten Jahre, und sind Großeltern bereit sich dieser Faszination auszusetzen, dann geschieht - cum grano salis - Wunderbares ohne das Salz in der Suppe zu ignorieren oder zu verleugnen; von diesem Salz wird unvermeidbarer Weise zu reden sein.
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Großväter -Großeltern - Tastversuche II
Ich habe mir soeben den im April 2020 entstandenen Beitrag noch einmal durchgelesen, den ich offenbar bewusst mit Tastversuche I markiert hatte. Im Vordergrund steht die Frage, warum ich mich an von mir als bedeutsam erlebte und ganz sicher kindheitsprägende Phänomene herantraue, die man gemeinhin mit einem Tabu versieht? Was gewinnt in Familien sozusagen auf selbstverständliche und geradezu unvermeidbare Weise den Status eines Tabus? Der Link zum Wikipedia-Eintrag offeriert einen allgemeinen Zugang sowie kulturelle und länderspezifische Besonderheiten.
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Susanna Filbinger-Riggert - Hans Filbinger: Eine Vater Tochter Biografie
Die neuerliche Auseinandersetzung mit Odo Marquard hat mich noch einmal mit dem "Fall" Hans Filbinger(s) in Berührung gebracht. Unmittelbar nach Erscheinen der "Vater-Tochter-Biografie" Susanna Filbinger-Riggerts (SFR) "Kein weißes Blatt" (Frankfurt 2013 - Campus-Verlag) habe ich dieses Buch zur Kenntnis genommen. Es liegt jetzt vor mir, und ich sehe, dass ich es nach meiner Art gelesen habe, versehen mit vielen farbigen Post-its. Als erstes fällt mir auf Seite 151 eine kleine Passage auf. Dort schreibt SFR:
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