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FJ ZEIGT und SPIEGELT

wie wichtig und unterhaltsam Zeitungslesen ist. Selbst die "Informiertesten" unter uns, sind selektive Leser, Rezipienten, die alles, was sie wissen, aus Medien wissen. Eine der zentralen Info-Sonden, mit deren Hilfe ich das gesellschaftliche Rauschen auf ein erträgliches Maß reduziere, ist DIE ZEIT; ja ich bekenne mich zu dieser Hochburg des deutschen Zeitungsjournalismus. Unter diesem Menü findet Ihr meine kritischen bis vergnüglichen Auseinandersetzungen mit meinen Hightlights aus Tages- und Wochenpresse, insbesondere der ZEIT. Im Übrigen hat sich längst gezeigt, dass dieser BLOG wesentliche Anregungen und Impulse aus den Printmedien, insbesondere den Wochenblättern (und hier der ZEIT) bezieht. Siehe dazu vor allem und stellvertretend die Beteiligung am Diskurs über "Sterbehilfe".

Das Trauma überwinden! Welches Trauma?

Oder: Wofür die ZEIT (18/2014) auch gut ist!

Am 6.6.2015 ergänze ich den nachfolgenden Beitrag um zwei Bemerkungen: Erstens: Gestern haben Claudia und ich unseren 34. Hochzeitstag gefeiert (meine Schwester Ulla ihren 73sten Geburtstag). Heute haben wir uns noch einmal beglückwünscht, dass wir beide unser Eheschiff auch durch zuweilen schwere See mit hohem Wellengang und Orkanböen erfolgreich gesteuert haben. Man könnte sogar sagen - wie eine entfernte Bekannte einmal bemerkte -, dass wir unser Schiff nicht nur auf Kurs gehalten und vor dem Kentern bewahrt haben, sondern notwendige Sanierungen und Reperaturen bei laufendem Betrieb erfolgreich durchgeführt haben. Zweitens: Auslöser für diese Aktualisierung und diese Selbstvergewisserung war ein Fernsehfilm, den wir heute Nachmittag eher zufällig gemeinsam angesehen haben. Er inszeniert die Thesen dieses Beitrags auf spielerische Weise und durchaus mit pädagogischem Zeigefinger - gleichwohl Alles in Allem ein überaus respektables Ergebnis: "Nur mit Euch!"

Anerkennung, Zugehörigkeit, Geborgenheit - Karl Otto Hondrich, selbst geschieden, wirbt in "Meine Lieben" gleichermaßen eindringlich wie resignativ für mehr  V E R N U N F T  in der Begründung und Entwicklung von Beziehungen. Einige Egomanen besinnen sich spät - manchmal - nein in der Regel zu spät - was ihr beziehungs- und reproduktionsrelevantes Spuren in dieser Welt angeht. Wenn sie sich früh genug besinnen, bedeutet das im besten Fall, dass die Folgen ihres Handelns nicht nur für sie selbst, sondern auch für ihre Kinder in einem lebbaren Tonus gehalten werden. Insofern also die "gute Nachricht" zuerst: Die Forschungsdirektorin des Deutschen Jugendinstituts (DJI), Sabine Walper sagt: "Eine Trennung hat für Kinder langfristig weit geringere Auswirkungen als früher angenommen."

„Die Zukunft der Liebe:Ein Plädoyer für die Wiederentdeckung der Doppelmoral“ von Susanne Gaschke (ZEIT 1/99) und „Die betrogene Familie“ von Susanne Mayer (ZEIT 6/01)

und ein wenig Literatur, aufgezeigt am Beispiel von Mario Jiménez mit den Worten von Antonio Skármeta – und all dies flankiert von Reflexionen über „Paare–Leidenschaft und lange Weile“ (die Version unter Berücksichtigung der paartherapeutischen Hinweise von Rosemarie Welter-Enderlin befindet sich - in Kürze - unter dem Menü "Familie und Partnerschaft")

Was machte ich bloß, hätte ich DIE ZEIT nicht? Hier ein schönes Beispiel, wie weit zurück liegende Beträge auch heuten noch Aktualität beanspruchen können:

Wir müssen reden

Laptops, Smartphones, Tablets: Die digitale Technik verändert nicht nur unserer Kommunikation - sie verändert uns!

Unter diesem Titel erschien am 3. Mai 2012 in deutscher Übersetzung ein Beitrag von Sherry Turkle in der ZEIT (19/12, S. 11). Sherry Turkle lehrt(e) Soziologie am MIT (Massachusetts Institute of Technology). Sie ist unterdessen 66 Jahre alt, und setzt sich als (ehemalige) Protagonistin der digitalen Welt zunehmend kritisch mit den habituellen Folgeerscheinungen einer permanenten Online-Existenz auseinander.

Für ein Leben in einer digitalen Welt opferten wir zunehmend das "echte Gespräch". Ihre Befürchtung bezieht sich darauf, in absehbarer Zeit den "Übergang von echten Gesprächen zu digitalen Verbindungen" überhaupt noch zu bemerken: "Wenn wir uns darüber weiterhin keine Gedanken machen, werden wir irgendwann ganz vergessen, dass überhaupt ein Unterschied zwischen beiden Kommunikationsarten besteht." Der Glaube, dass die kleinen Häppchen der Vernetzung (E-Mail, Twitter, Facebook etc.) am Ende zu "einem riesigen Bissen wirklicher Kommunikation" führe, sei ein verhängnisvoller Trugschluss. Konversation von Angesicht zu Angesicht entfalte sich langsam. Sie lehre uns Geduld. Digitale Kommunikation hingegen erzwinge andere Verhaltensweisen: "Wir erwarten schnelle Antworten. Damit wir sie bekommen, stellen wir nur noch einfache Fragen."

Gibt es Elfen, Papa? -"Boyhood" gewinnt einen Golden Globe

Danke, Peter Kümmel, für die Besprechung von „Boyhood“ von Richard Linklater in der ZEIT (23/2014, S. 53)!

L'Appertenenza (Pippo Pollina): Es ist beeindruckend und erhellend, einen meiner ersten Beiträge hier wieder zu lesen und ihn mit den Erfahrungen von Zugehörigkeit und Geborgenheit zu verbinden.

Die reinen Fakten beeindrucken: 39 Drehtage über 12 Jahre, beginnend im Sommer 2002 und endend im Oktober 2013. Die Crew trifft sich ein- bis zweimal im Jahr für wenige Tage, um festzuhalten, wie Mason, ein sechsjähriger Junge älter wird und zu einem achtzehnjährigen jungen Mann heranwächst. Linklater – so Peter Kümmel – habe einen Spielfilm mit der Eindrücklichkeit eines Dokumentarfilms geschaffen: „Sein Ensemble spielt, über zwölf Jahre hin, ein fiktives Familienleben (Scheidung der Eltern, Pubertät und frühes Erwachsensein der Kinder), aber Reife und Verfall, dem die Körper der Darsteller unterliegen, sind authentisch.“

   
© ALLROUNDER & FJ Witsch-Rothmund
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