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Ein exemplarisches Unterrichtsvorhaben: "Das Hausschwein"
Liebe Teilnehmer am Teilmodul 2.2 (Gestaltung von Lernumgebungen),
Sie treffen sich heute in vier Arbeitsgruppen zur Bearbeitung des letzte Woche vereinbarten Arbeitsauftrags: „Skizze zu einem Unterrichtsvorhaben ‚Das Hausschwein‘ [PDF] – Zielgruppen: eine 3./4. Grundschulklasse bzw. eine Berufsschulklasse Metzgerlehrlinge/Fleischfachverkäufer/innen.
Wenden Sie bitte die bislang erworbenen Kenntnisse im Hinblick auf relevante Planungsfragen an:
- Im „Didaktischen Dreick – konstruktivistisch interpretiert“ sind wesentliche Impulse enthalten, die sowohl die Sachdimension als auch die selbstreferentiellen Aspekte von Zugänglichkeit aus Schüler- und Lehrerperspektive thematisieren.
- Im Planungs- und Analysemodell der sogenannten „Berliner Didaktik“ (Paul Heimann u.a.) spielt dies eine höchstrelevante Rolle im Hinblick auf die vier Strukturmomente eines jeden Unterrichts („Entscheidungsfelder“).
- Das hier von Heimann angenommene „Interdependenzverhältnis“ der Strukturmomente erschließt sich durch zielgruppenspezifische Variationen.
- Zielgruppenspezifische Aspekte sind in der Unterscheidung der beiden Adressatengruppen extrem folgenreich und belegen besonders eindrücklich die Bedeutung des Interdependenztheorems.
- Illustrieren und zeigen Sie dies vor allem auch an den interdependenten Konsequenzen bei der Auswahl von Medien und Hilfsmitteln, mit deren Hilfe bzw. an denen gelernt werden soll/kann.
- Erweitern Sie Ihren eigenen thematischen Zugang bzw. eine entsprechende didaktische Perspektive, indem Sie die Impulse zur Sachdimension im Didaktischen Dreieck aufgreifen. Dies führt zwangsläufig dazu, dass sich der „allgemeinbildende“ Zugang über einen rein ernährungsbezogenen (biologisch-sachkundlichen) Aspekt hinaus ausdehnt auf historische, kulturelle und religiöse Fragestellungen.
Im Hinblick auf den persönlichen und professionellen Habitus von Lehrern und Lehrerinnen gehen sie bitte folgendermaßen vor:
- Klären Sie zunächst Ihre persönliche Einstellung zu grundlegenden Fragen, die sich hinsichtlich des Themas gewissermaßen aufzwingen bzw. die nicht hintergangen werden können: Welche Einstellung vertreten sie selbst mit Blick auf grundlegende Ernährungsfragen? Wo ordnen Sie sich persönlich ein zwischen den Polen: leidenschaftlicher Konsument von Fleischprodukten auf der einen Seite und vegetarisch bis vegane Haltung mit der Konsequenz eines tendenziellen Verzichts auf Fleisch und tierische Produkte auf der anderen Seite.
- Erörtern Sie bitte die Frage, inwieweit solche selbstbildrelevanten Aspekte Auswirkungen auf Ihre Lehrtätigkeit haben könnten?
- Nutzen Sie dazu – idealtypisch – den Beitrag: „Worüber reden Sie eigentlich?“ (ZEIT 20/2013). Beachten Sie bitte die Links zum Originaltext bzw. zu meiner Synopse!
- Es gibt eine Fülle weiterer gegenstandsrelevanter Zugangsaspekte und -möglichkeiten (siehe auch Klafkis grundsätzliche Hinweise zur "Bestimmung von Zugangs- und Darstellungsmöglichkeiten").
Nachstehend finden Sie eine recht willkürliche Auswahl von internetgestützen Zugangsmöglichkeiten. Sie sollen in erster Linie auch verdeutlichen, welch immense Herausforderung mit Unterrichtsplanung und -vorbereitung im Sinne einer angemessenen "didaktischen Reduktion" verbunden ist.
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- Wovon reden Sie eigentlich? [PDF]
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Verband der Fleischindustrie e.V. - Deutschland Schweinefleisch Versorgungsbilanz
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Hart aber Fair: Tiere sind mir Wurst - Haben Fleischesser keine Moral? (Sendung vom 15.12.2010)
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RBB - Leben ohne Fleisch - Wie gesund ist vegetarische Ernährung?
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Hart aber Fair: Mit der Kuh per Du – wie korrekt muss unser Essen sein? (Sendung vom 10.11.2014)
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Das Schwein in der Werbung: Beispiel 1 - Beispiel 2 (YouTube)
- "Schweinchen Schlau" (YouTube)
Fassen Sie Ergebnisse und Diskurs innerhalb Ihrer Gruppe – insbesondere kontroverse Ansichten – stichwortartig zusammen.
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Gestaltung von Lernumgebungen
(Modul 2.2) WS 2014/15
Vorbemerkung
Liebe Erstsemester,
Sie gehören der sogenannten „Bachelor-Master-Generation“ an. Wir haben unterdessen umfassende Erfahrungen mit der Reform der Lehrerbildung. Ich möchte einiges davon an sie weitergeben, damit sie ihre Studienorganisation effektiv gestalten können. Ein gewünschter Effekt der Studienreform beruht darin, dass sie – gleich welches Lehramt sie anstreben – alle miteinander „Bildungswissenschaften“ studieren. „Unter ‚Bildungswissenschaften’ wird ein integrierendes Fachkonzept über verschiedene Disziplinen verstanden, die auf unterschiedlichen Ebenen und unter Verwendung unterschiedlicher Fragestellungen mit der Analyse von Bildungs- und Erziehungsprozessen, von Bildungssystemen und der Bedeutung ihrer Einflussgrößen befasst ist“ (Curriculare Standards Bildungswissenschaften, S. 4). Das Studium der Bildungswissenschaften ist für Sie zunächst einmal in drei Pflichtmodule eingeteilt: