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Was sehen Sie auf dieser Abbildung? Formulieren Sie Ihre Wahrnehmungs-Eindrücke in schriftlicher Form!
Ich sehe was, was du nicht siehst – Eine experimentelle Einführung in die Theorie und Praxis der Wahrnehmung - Eine szenische Aufführung in acht Bildern

2009 – nach der Pensionierung unseres Institutsleiters, Prof. Dr. Rudi Krawitz, mit langer anschließender Vakanz der Stelle – hatte ich das Vergnügen am Campus Koblenz die einführende Vorlesung im Modul 2 der Bildungswissenschaften (BiWi) halten zu dürfen (siehe Begrüßung der Erstsemester). Die Studierenden im ersten Semester kommen in der übergroßen Mehrzahl unmittelbar aus dem Durchlauferhitzer Schule ins verschulte modularisierte Dampfkesselsystem Hochschule. Sie wollen zurück in die Welt, aus der sie kommen – unter veränderten Vorzeichen, sozusagen als Mitarbeiter oder gar LeiterInnen der Anstalt und nicht als ihre Insassen. Da fragt man sich schon, ob die sich denn eigentlich alle halbwegs darüber im Klaren sind, worauf sie sich einlassen. Trotz der stetigen Professionalisierungsdebatte, in der beispielsweise Alfred Holzbrecher (2002) den Professionalitätskern an Grundkompetenzen bindet, die jeweils eine entsprechende Haltung voraussetzen bzw. einen Habitus im Blick haben (neben dem Wissenschaftsbezug nennt er den Subjektbezug verbunden mit einer gediegenen Selbstkompetenz und vor allem den Berufsfeldbezug, definiert als grundlegende Einsicht in die Widerständigkeit bzw. den Eigensinn des Systems Schule und der Menschen), wird die Berufswahl nach wie vor von recht naiven bis fahrlässigen Motiven beeinflusst (Vereinbarkeit von Familie und Beruf, viel Freizeit etc.). Was würde sich da mehr anbieten, als den Eigensinn und die Widerständigkeit der Menschen „experimentell“, als schockierende Erfahrung zu inszenieren.

   
© ALLROUNDER & FJ Witsch-Rothmund