Was fühlen Hunde?
so - inzwischen ist der Beitrag denn auch zu meiner Zufriedenheit zurückgewachsen bis zu den Hunden meiner Kindheit und Jugend und unserem Seelentier Biene - man kann es in der Hommage an Charly, Vasco und Biene nachlesen. Beim Wiederlesen dieses Beitrages ist mir im Übrigen klar geworden, wie sehr Biene mir erlaubt hat, die (für den Campus rechtsverbindlich)e Welt-Sicht von gleichermaßen geist- wie seelenlosen Amtspersonen, wie der seinerzeitigen Kanzlerin der Uni, Frau Mertel-Scherer, zu entlarven und erfolgreich zu attackieren.
Wir wissen es nicht genau. Aber in der Kommunikation mit unseren Hunden vermittelt uns die Fülle eines wechselseitig anschlussfähigen Repertoirs von Handlungen und Gesten, wie sehr sich Menschen und Hunde aufeinander einzulassen vermögen. So erleben viele eben ihren Hund als Spiegel ihrer eigenen Befindlichkeiten. Hunde vermögen ganz offenkundig unsere Gefühlwelt zu spiegeln - mehr noch: Man mag von Empathie sprechen, wenn Hunde durch die feinen Unterschiede ihres - auch proaktiven Verhaltens - signalisieren: Ich weiß, wie es dir geht! Schon als Kind waren mir mit Lux, Blacky, Anja und Ondra die verschiedensten Hundepersönlichkeiten in liebevoller Zuneigung und Verantwortung zugewachsen - zuletzt (das ist immerhin schon elf Jahre her) habe ich es in meiner Hommage an Charly, Vasco und Biene (und mit der Erfahrung Karl Otto Hondrichs) versucht auf den Punkt zu bringen.
Rupert Sheldrake war Direktor für Biochemie und Zellbiologie am Clare College (das zweitälteste College Cambridges). Eines seiner Unterkapitel in: Der siebte Sinn der Tiere - Warum ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (5. Auflage, Bern, München, Wien 2000) ist schlicht mit dem Titel überschrieben: Empathie - ein weiteres mit: Das Halten von Tieren ist gesund (Seite 117f.). Dort ist zu lesen:
"Haustiere können auch Hinterbliebenen helfen. Mehrere Studien über Menschen, die kurz zuvor ihre Lebensgefährten verloren hatten, haben ergeben, daß Haustierhalter weniger deprimiert und weniger anfällig für Gefühle der Verzweiflung und Isoliertheit waren. Sie wiesen auch ein besseres Allgemeinbefinden auf und benötigten weniger Medikamente. Aber nicht nur kranken, älteren, leidtragenden und verletzlichen Menschen kommt die Haustierhaltung zugute. Sie wirkt sich ganz allgemein positiv auf Erwachsene und Kinder aus. Besonders Hunde tragen zum Beispiel dazu bei, daß Menschen Freunde finden."
Auf Godeneltern in Ahrweiler, wo meine Schwester bis gestern fast 15 Jahre gemeinsam mit ihrer Bessy gelebt hat, habe beide dazu beigetragen, dass es dort oben - hoch über Ahrweiler ein intensives Nachbarschaftsleben gibt - bis hin zu stabilen Freundschaften, die im Alter so ungemein hilfreich und bedeutsam sind. Nun ist Bessy - wie meine Schwester schreibt - über die Regenbogenbrücke ins Jenseits gegangen. Fünfzehn intensive Jahre erfahren die finale Zäsur. Aber es ist sicher, dass Godeneltern Bessy in bester Erinnerung behält und das der Ilexweg ein Zentrum des sozialen Lebens auf Godeneltern bleibt.