Für Ursula Gothe, die Frau des aufstrebenden Ingenieurs Dr. Richard Gothe, verläuft das Leben in der Nachkriegszeit endlich wieder in geregelten Bahnen. Das ändert sich, als sie in einer Suchanzeige ihre tot geglaubte Tochter Martina wiederentdeckt. Ursula ist fassungslos vor Freude, hat aber auch große Angst: Das Mädchen stammt von einem Mann, den sie während des Krieges, vor ihrer Zeit mit Richard, kennenlernte. Nun steht Richard kurz vor der Beförderung zum Fabrikdirektor und will nicht wegen eines unehelichen Kindes in Verruf geraten.
Das Lexikon des internationalen Films sprach von einem „(Fernseh-)Melodram als Remake eines seiner Entstehungszeit verpflichteten melodramatischen Kinofilms aus dem Jahr 1955, das seine Vorlage, einen sentimentalen Illustriertenroman, nicht leugnen“ könne. Weiter hieß es: „Was in den Aufbau- und Wirtschaftswunderjahren als Unterhaltung seine Berechtigung haben mochte, klingt heute eher antiquiert.“[1]
kino.de war der Ansicht, dass diese Story „wie ein ‚Groschenroman‘ kling[e]“, wovon „nicht nur der gebeutelte Gatte der fassungslosen Mutter überzeugt [sei], sondern mit fortschreitender Geschichte auch der Zuschauer“. Schon bei der Kinoverfilmung 1955 sei „ein (inszeniertes) Melodram mit einem (realem) Lebensdrama“ einhergegangen „und die Produktionsfirma Ziegler Film [habe] sich redlich bemüht, im Jahr 2007 beiden Ansprüchen gerecht zu werden“. Erfreulich sei, „dass die Degeto-Vorzeigefrau Christine Neubauer hier einmal das Zitterweib spielen“ dürfe.[2]
Tilmann P. Gangloffs Urteil für tittelbach.tv fiel eher negativ aus: „Starker Stoff. Schwächeres Buch. Eine unerträglich agierende Neubauer!“ Ausstatterin Heike Bauersfeld habe sich „redlich bemüht, die Fünfzigerjahre möglichst authentisch wieder ins Leben zu rufen. Der liebevoll zusammengestellte Gelsenkirchener Barock in der Wohnung von Richard und Ursula Gothe, die Kostüme, die Autos: alles pass[e]. Dass ‚Suchkind 312‘ stellenweise trotzdem beinahe unerträglich [sei], lieg[e] an Christine Neubauer, die selbst banalste Dialogzeilen wie großes Drama deklamier[e] und ohnehin ständig derart dick auftr[age], dass man im Theater auch auf hinteren Plätzen noch peinlich berührt wäre. Mitunter agier[e] Frau Neubauer, als spiele sie nicht für Gabi Kubach, sondern für (Stummfilm-Maestro) F. W. Murnau“.[3]
„Starke Story, viel zu schwaches Drehbuch“