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Drei Unheilige aus dem Abendland

Wladimir, wir kommen – wir kommen aus dem Abendland:
Wir bringen ein Plakat: Frieden schaffen ohne Waffen!
Und wir bringen Dir das verbriefte Recht auf Widerstand
mit der Anleitung zum Tyrannenmord
.

Wir bringen Dir noch mit die unheilige Sahra mit Knecht und Wagen;
auch sie kommt nur noch mit gekreuzten Beinen und spricht von Kriegsverbrechen.
Doch wir sind bereit zum Gang nach Canossa -
auf Knien kriechen wir die Stufen zum Kreml hinauf und bitten Dich um Gnade!

Komm zurück an den Verhandlungstisch und erklär uns Dein Begehr!
Aber mach Dich ehrlich – auch vor unser aller Sekretär, dem heiligen Antonio Guterres:
Er fragt Deinen unsäglichen Lügenchef – den Lawrow:
„Sehen Sie einen einzigen ukrainischen Soldaten auf russischem Boden?“

Auf dem Boden des Völkerrechts wollen wir verhandeln:
Wir wollen wissen, wem die „militärische Sonderoperation“ dient? Und:
Wir wollen wissen, wo sie sind – die russischen Fahnen und die Massen
auf ukrainischem Boden, die euch als Befreier empfangen und bejubeln?

Mit wieviel tausend Raketen hast Du die Befreiung vorangetrieben;
die Befreiung von Dächern über dem Kopf und schützenden Wänden?
Warum lässt Du uns bluten, frieren, hungern und sterben – Deine Brüder und Schwestern im Westen?
So fragen die Alten, die Jungen, die Kinder, selbst die Soldaten im Land – der Ukraine?

Und als sei es noch nicht genug mit Bomben und Raketen – lässt Du die Bluthunde von der Leine!
In den Vororten von Kiew und überall, wo Deine Soldaten verrohen, zerbrochen im Sinnverlust,
um dann zu morden, zu demütigen, zu plündern, zu vergewaltigen und zu marodieren!
Welche Werte vertrittst Du dort, wo Deine Soldaten wahllos töten und Gewalt verbreiten?

Nawalny kommt nun in die Kinos, in unsere Wohnzimmer, während er in Deinem Straflager darbt.
Aber er kommt nur zu uns! Dein entmündigtes Volk im Land der gleichgeschalteten Medien
übt sich im Ja-Sagen. Hundertschaften von Sicherheits-Personal hält es unter der Knute,
sperrt alles weg und knüppelt alles nieder, was der Staatsraison in die Quere kommt.

Traust Du Dich – ganz alleine (ohne Deine Schutz-Staffeln) hinzutreten vor die Mütter und die Frauen,
denen Du die Söhne und die Männer nimmst! Wofür? Wofür mussten Jurij und Jewgenij sterben?
Wer ist Dein Feind? Er tobt in Deinem Kopf, der nun platzt vor lauter Großmannssucht!
Komm doch wieder nach Dresden, komm wieder zu uns und lerne Dich zu bescheiden!

Du hättest Russland, Dein Russland zu blühenden Landschaften hinregieren können!
Nun platzen die Träume so vieler – nicht nur in der Ukraine; alle verlieren, keiner gewinnt!
Mein Freund trägt das Banner: Frieden schaffen ohne Waffen! Was magst Du ihm sagen?
Enttäusch ihn nicht! Ich hoffe, er hat Erfolg, und ich kann weiter der Weißen Rose die Ehre erweisen, ohne ihren Aufruf zum Tyrannenmord zu verbreiten!

Aber natürlich weißt Du, in wie vielen Köpfen die Phantasien blühen, die Dich gern am Galgen sähen. Auch ich wüsste Dich dort gern und sicher.
An Deinen Händen klebt das Blut der Deinen und der anderen. Nach dem Recht der Völker darf das nicht ungesühnt bleiben. Ja, Du säßest in Nürnberg, dort wo Nazis sich verantworten mussten. Es ist der blanke Hohn, wenn gerade Du von Entnazifizierung sprichst!

Selbst in Israel schreit man auf, wenn Lawrow seinen Kopf durch eine Kloake ersetzt und Selensky als personalisierte Zielscheibe damit verteidigt, dass auch in Hitler jüdisches Blut geflossen sei.
Ihr Russen zeigt uns heute den erneuten Niedergang der Menschheit und ihrer Werte, wenn ihr den wahren Nazis folgt: Gleichschaltung, Ausschaltung, Polizeistaat, Unrechtsstaat, Führerkult und Demagogie!

Die Scham ist eine anthropologische Konstante, eine Mitgift aus frühesten Menschheitstagen. Ihr merzt sie aus mit Lügen und mit Euren Taten. Es ist ja nicht nur der Wettbewerb der Ideen und der Respekt vor den Ideen der Besten, die Euch ein Dorn im Auge sind
– nein, selbst Eure Soldaten, die für Euch kämpfen sollen, dürfen nichts sehen, nichts hören, nichts sagen, was der Wahrheit nahe kommt. Seid ihr das Volk der drei Affen?

Aber die Welt kann es sehen – rund um den Erdball. Das haben wir den Nazis von damals voraus:
Ja, es verbietet sich (noch) jede Analogie zu Auschwitz, zum industriellen Massenmord; er bleibt singulär (noch). Hütet Euch vor einem erweiterten Suizid – er bedeutet das Ende. Kehrt um und kehrt zurück in den Schoß der Völker – beendet den Völkermord!

Selbst unser Volk, das die  ungeheuerlichsten Verbrechen verübt hat – den kategorialen Mord – hat die Gemeinschaft der Völker wieder aufgenommen. Es ist noch nicht zu spät.
Kehre um Wladimir, besinne Dich, denk an Deine Verkündung vom Ende des Kalten Krieges vor zwanzig Jahren – noch ist es nicht zu spät!

Ach ja, wir haben Dich gesehen mit Osterkerze und Leichenbittermiene - an der Seite Deines Adlatus Kyrill.
So haben wir das Jesuskind gebeten uns zu begleiten - und wahrlich ich rate Dir: Zieh Deinem Kyrill einen Keuchheitsgürtel an, denn sonst wird ihm das Jesuskind mit seinem zahnlosen Mündchen die Eier abbeißen - ihn aus dem Tempel jagen wie weiland die Pharisär!

Und was glaubst Du wohl wird er mit Dir machen? Lass ab, bereue und er wird Dich in seine Arme schließen, denn die Gnade ist bei Gott und seinem einzigen Sohn.

   
© ALLROUNDER & FJ Witsch-Rothmund
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